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■ Neues von NeumannCDU: RB gefährdet

Wenn der Bremer CDU-Landesvorsitzende und medienpolitische Sprecher der CDU, Bernd Neumann, auf dem Weg von seinem Bonner Arbeitsplatz nach Hause (Vegesack) an Bremen-City vorbeikommt, dann muß er immer mal was loswerden - mit schöner Regelmäßigkeit kommt es dann zu Pressekonferenzen zu allerlei landespolitischen Themen. Gestern war Radio Bremen mal wieder dran. Die Existenz von Radio Bremen ist für Neumann gefährdet, mit diesen griffigen Worten präsentierte er diesmal seine Botschaft. Der Grund: 46 Prozent des Etats von Radio Bremen werden (bekanntlich) von anderen ARD-Anstalten als Finanzausgleich bezahlt. Während andere derzeit kräftig sparen (der SFB reduziert sein Personal um 215 MitarbeiterInnen), stünde Radio Bremen in einem entsprechenden Vergleich ganz hinten. Sogar im rotgrünen Hessen sieht der HR es nicht mehr ein, für diesen Sender zu zahlen. Die Wiederwahl des Intendanten im kommenden Frühjahr, so Neumann, müsse davon abhängig gemacht werden, daß Radio Bremen in die Spar-Offensive gehe. Denn höhere Gebühren werde es nicht geben, und die CDU werde eine Ausdehnung der Werbezeiten in der ARD nach 20 Uhr verhindern, damit dort nicht als Werbeumfeld „Schnicki-Schnacki wie bei den Privaten“ geboten würde.

Insbesondere müsse der Sender sparen, weil er dramatisch an HörerInnen verliere. Die „Hansawelle“ habe in den vergangenen zwei Jahren rund 280.000 Hörer verloren. NDR 1 Radio Niedersachsen habe dagegen im gleichen Zeitraum 290.000 Hörer dazugewonnen. Was für Neumann beweist. „Die sogenannte Hörfunkreform ist gescheitert.“

Neumanns Tip: Radio Bremen 2 und 3 als Minderheitenprogramme (45.000 HörerInnen, 19 Millionen Mark Kosten) müssen zusammengelegt werden, die freiwerdende Frequenz sollte für ein Programm für „Altere“, ab 50, genutzt werden.

K.W.

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