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Dem Hundekot Flügel verleihen

Berlin (taz) – Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich kurz vor den Sommerferien die Berliner Schülergruppe „SoS“ (Scheißen ohne Sorgen) erneut zu Wort gemeldet. In einem am Neuköllner Hermannplatz aufgetauchten Flugblatt fordert sie die Hundebesitzer ultimativ auf, die „Scheiße ihrer vierbeinigen Lieblinge wegzuräumen, oder sie werden ihr stinkendes Wunder erleben!“.

Weiter heißt es in dem Flugblatt, daß die HundebesitzerInnen der umliegenden Straßen namentlich bekannt seien. Man habe sich entschlossen, ihnen die Scheiße ihrer Hunde per Post zurückzuschicken. Auf Nachfrage der taz präzisierte ein „SoS“-Aktivist die Vorgehensweise der Gruppe: „Der Hundekot wird in Plastiktüten gesteckt, geformt und in den Gefriertruhen der umliegenden Geschäfte tiefgefroren. Danach wird das Ganze in kleine Päckchen gepackt und dem Hundebesitzer falsch frankiert zugeschickt.“

Etwa hundert Päckchen hofft die Gruppe in einer ersten Phase zu versenden. Über zu frühes Auftauen der Kothaufen machen sich die Jugendlichen wenig Gedanken. „Da müssen sich die Postler eben sputen“, sagte ein Sprecher der Organisation.

Die Gruppe war im letzten Jahr bekannt geworden, als sie mit phantasievollen Aktionen gegen HundebesitzerInnen vorging. In einer ersten Aktion wurde der Hundekot eingesammmelt und den Hundebesitzern vor die Wohnungstür gelegt. Dann steckten die Jugendlichen einen Silvesterknaller hinein, zündeten ihn an und betätigten die Türklingel.

In einer zweiten Aktion wurden die Hundekothaufen mit Fähnchen bestückt, auf denen die Adressen der HundehalterInnen vermerkt waren, um diese Gruppe von Umweltverschmutzern „aus ihrer Anonymität zu zerren“, wie es in einem Flugblatt hieß. Peter Huth

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