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Vier Wochen rollte der Ball über die Mattscheibe: Die 11.058 Sendeminuten von ARD und ZDF zur WM-Berichterstattung sahen 61,6 Millionen Zuschauer, also fast alle in diesem unseren Lande lebenden Menschen über sechs Jahre. Bei der Lektüre dieser Zahlen soll WDR-Intendant Nowottny beinahe einen Salto rückwärts à la Hugo Sanchez vollführt haben. Denn der Medienhit Fußball-WM '94 wurde den Öffentlich-Rechtlichen zudem hinterhergeschmissen wie faule Erdbeeren. Läppische 25 Millionen Mark zahlten ARD und ZDF, weil sich die FIFA 1987 von einem internationalen Konsortium weltweiter Rundfunkanbieter für die Titelkämpfe von 1990 bis 1998 mit 360 Millionen Mark abspeisen ließ. Zum Vergleich: Eine einzige Bundesliga-Saison ist nicht unter 120 Millionen zu haben. Aber schon für Japan oder Südkorea gelten andere Dimensionen. FIFA-Sprecher Guido Tognoni: „Die Olympiarechte für Atlanta sind der Maßstab.“ Experten behaupten, unter 250 Millionen Dollar laufe dann kein WM-Ball mehr.
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