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Leichtathletik-WM: Oriol Monras

Foto: Theo Heimann / Xpress

Oriol ist ein sportlicher Typ und hat ständig ein Lachen im Gesicht. Er ist immer Ski gefahren, hat Handball gespielt und geturnt. Aber dann kam vor vier Jahren der Unfall. „Ein ganz normaler Autounfall“, aber danach war er von den Füßen bis zur Brust gelähmt. „Danach war alles erst mal total anders“, erzählt der 23jährige Spanier. Vor zwei Jahren war er dann in seiner Heimatstadt Barcelona bei den Paralympics – als Zuschauer. „Aber als ich dort die behinderten Athleten gesehen habe, habe ich nur gedacht: Das will ich auch machen.“ Seine Disziplin: Rollstuhlrennfahren. Der Sport macht ihm Spaß, aber Probleme gibt es für Oriol mit seinem lilafarbenen Rollstuhl überall: „In Barcelona existiert eine U-Bahn-Station, wo man mit dem Rollstuhl reinkommt – aber es gibt keine andere Station, wo man wieder rauskommt.“ Die Leute, die eine U- Bahn oder ein Haus planen, würden einfach nicht genug nachdenken, sagt Oriol, „sonst würden sie nicht den Zugang für einen Rollstuhl vergessen“. Aber genau das sei die Chance von großen Behindertenveranstaltungen: „Etwas in den Köpfen der Nichtbehinderten zu verändern.“ Großartige Medaillenerfolge erwartet Oriol nicht: „Es macht einfach Spaß, dabeizusein, und ich will Leute aus den anderen Ländern kennenlernen.“ Damit allerdings ist es den Spaniern schwer gemacht worden. Sie sind als fast einziges Team in der McNair Kaserne untergebracht. „Man trifft dort eigentlich nur Spanier“, beschwert sich Oriol. Was er nach seinem BWL-Studium, „das ich hoffentlich in einem Jahr hinter mir habe“, machen will, weiß er noch nicht so genau. Aber eines ist klar: „Bei den nächsten Weltmeisterschaften will ich unbedingt wieder dabeisein.“ Patricia Pantel

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