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Strafaktion beendet

■ Wegen Knaststreik verlegte Vertreter der Gefangenen können zurückkehren

Die Justizverwaltung und die Anstaltsleitung des Tegeler Männerknastes haben eingelenkt: Die vier während des Hungerstreiks strafverlegten Insassenvertreter werden zurückverlegt. Das erklärte gestern der stellvertretende Leiter der Abteilung Strafvollzug, Wolf-Dieter Krebs, gegenüber der taz.

Wie berichtet, hatten vergangene Woche zeitweise bis zu 160 Insassen der Tegeler Altbauten III, II und I das Essen verweigert, um eine Angleichung der Haftbedingungen an die der Neubauhäuser V und VI zu erreichen. Die Anstaltsleitung hatte versucht, den Kampfeswillen zu brechen, indem sie vier Insassenvertreter des Hauses III strafverlegte. Zwei der Männer wurden in das Haus I gebracht, die beiden anderen sogar in den Moabiter Knast. Der Tegeler Anstaltschef Klaus Lange-Lehngut begründete dies damit, daß die vier die Streikstimmung geschürt hätten. Demgegenüber berichteten Gefangene der taz, daß die Insassenvertreter um eine Deeskalation bemüht waren.

In Moabit hatte einer der strafverlegten Männer den Hunger- und Durststreik fortgesetzt. Laut Krebs befindet sich der Gefangene zur Zeit im Haftkrankenhaus und wird nach seiner Genesung wunschgemäß ins Haus II nach Tegel verlegt. Mit dem zweiten Insassenvertreter sei eine Verlegung ins Haus V in Tegel vereinbart worden. Der dritte Mann kehre vom Haus I ins Haus III zurück, und der Ausländersprecher bleibe wunschgemäß im Haus I. Zu der Forderung nach Kühlschränken sagte Krebs, er habe einen „Berichtauftrag“ erteilt, damit die Kosten für Anschaffung und Installation geprüft werden. plu

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