Saga: Instandhaltung auf „Rekordniveau“

■ Wohnungsgesellschaft: Jezt sind Mondernisierung und Neubau an der Reihe

Mit der geleisteten Arbeit zufrieden, aber – wie sich das heute ziemt – nicht ohne Selbstkritik, präsentierte sich gestern Hartmut Brosius, Vorstand der Saga. Im Geschäftsjahr 1993 habe das städtische Wohnungsunternehmen mit einem Instandhaltungsvolumen in Höhe von 244 Millionen Mark ein „Rekordniveau“ erreicht – das aber im nächsten Jahr nicht gehalten wird. Denn, so Brosius, das Unternehmen werde die Mittel dann stärker in die Bereiche Modernisierung und Neubau verlagern.

In 95.000 Wohnungen bringt die Saga derzeit 250.000 Hamburger unter, in Zukunft sollen es noch mehr werden. Bislang hat das Unternehmen beim Neubau gekleckert: 1992 stellte es 60, '93 180 Unterkünfte fertig. 1994 sollen es dann 400 Neubauwohnungen sein; ein Schnitt, den die Saga auch in den kommendenden Jahren halten will. Eine „schwierige Aufgabe“, da der Platz für Neubauten fast auschließlich auf die Möglichkeiten der innerstädtische Verdichtung begrenzt sei.

Probleme bereitet der Wohnungsgesellschaft der hohe Anteil an Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen unter ihren Mietern, rund 35 Prozent machen sie aus. In zahlreichen „Problemgebieten“, zumeist den Hochhaussiedlungen, kämpft die Saga laut Brosius mit Folgeproblemen wie Alkoholismus, Drogenkonsum, Familienzerüttung und Vandalismus. 1995 werde man „hoffentlich einen konkreten Ansatz“ haben, diesen Schwierigkeiten gezielter zu begegnen. „Ein Punkt, der noch verbesserungswürdig ist“, räumte Brosius ein.

Trotz der sozialen Probleme sei die Zahlungsmoral der Mieter aber nicht gesunken. Etwa drei Millionen Mark muß die Saga jedes Jahr an Mietzahlungen abschreiben. Wegen Mietschulden oder „Wohnunverträglichkeiten“ wurden '93 322 Räumungen durchgesetzt. Andererseits verlassen immer mehr kapitalkräftigere Mieter die sozialen Problemgebiete: Die Fluktuation stieg von vier Prozent (1991) über 5,5 Prozent (1993) auf inzwischen etwa sechs Prozent an.

Positiv: eine „moderate“ Mietentwicklung. Bei öffentlich geförderten Wohnungen stieg der Mietzins von 6,63 auf 6,72 Mark pro Quadratmeter, bei nicht preisgebundenen Wohnungen von 6,38 auf 6,55 Mark. Das Geschäftsjahr '93 beendet die Saga mit einem Gewinn von 2,5 Millionen Mark, diese Summe soll wieder in die Instandhaltung investiert werden.

sako