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AKWs sind eben teuer

■ HEW planen Strompreiserhöhungen

Der Strom der Hamburgischen Electricitäts-Werke AG (HEW) soll noch teurer werden als ohnehin schon geplant. Der Stromkonzern soll in einem Antrag an die Wirtschaftsbehörde gefordert haben, ab 1. Januar die Tarife um knapp zehn Prozent zu erhöhen. Vorgesehen ist bislang eine Erhöhung um 4,2 Prozent, weil die Stadt von den HEW eine entsprechend höhere Konzessionsabgabe fordert. In der nächsten Woche will der HEW-Aufsichtsrat sich mit dem Thema beschäftigen.

HEW-Sprecher Robert Schulte zierte sich gestern nach dpa-Angaben: „Noch sind wir im Stadium der Überlegung. Beschlüsse gibt es noch nicht.“ Auch seien noch keine entsprechenden Anträge gestellt worden. Die müßten von Senat und Bürgerschaft abgesegnet werden.

Hintergrund sind die Auszeiten der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel. Die beiden Schrott-Reaktoren stehen seit einem bzw. zwei Jahren still. Für den Ankauf von Ersatzstrom haben die HEW bislang mehr als 85 Millionen Mark ausgeben müssen.

Über die Reparatur der Risse in diversen Rohrleitungen beider AKWs haben sich HEW und die Kieler Landesregierung auf das heftigste gestritten. Energieminister Klaus Möller hatte Auflagen verlangt – und zum Teil durchgesetzt – die den HEW zu weit gingen. Die HEW gehen davon aus, daß das Kraftwerk in Krümmel „noch im Spätsommer“ und Brunsbüttel im November wieder ans Netz gehen können.

In der Umgebung des AKW Krümmel besteht für Erwachsene ein höheres Risiko, an Leukämie zu erkranken. Das ergab eine Studie des Bremer Instituts für Präventionsforschung im Auftrag des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums, die gestern von Umweltministerin Edda Müller veröffentlicht wurde.

„Der Nachweis eines Zusammenhanges zwischen möglichen Emissionen des Kernkraftwerkes und den erhöhten Erkrankungen“ sei damit jedoch nicht erbracht, erklärte Edda Müller. Denn dazu „sind diese Arten von Studien ungeeignet.“ smv/lno

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