piwik no script img

Die Triebe der heiligen Männer

Kassel/Bangkok (dpa/taz) – Ein katholischer Pfarrer aus Hessen ist angeklagt, mindestens drei Meßdiener mit „unterschiedlicher Intensität“ sexuell mißbraucht zu haben. Der Pfaffe, der inzwischen in einem Kloster lebt, hat die ihm vorgeworfenen Taten zugegeben. Doch auch in einem Kloster ist es für heilige Männer nicht so einfach, keusch zu bleiben. In Thailand zum Beispiel haben sich nach Zeitungsberichten mindestens 130 buddhistische Mönche mit dem Aids-Virus angesteckt. Einige davon hätten sich bei Prostituierten infiziert, meldete die angesehene Zeitung The Nation (Bangkok) gestern unter Berufung auf die für Religionsangelegenheiten zuständigen Regierungsbehörden. Auch buddhistische Mönche legen ein Keuschheitsgelübde ab. Allerdings sind in Thailand in der Vergangenheit eine Reihe von Sexskandalen von Mönchen ans Tageslicht gekommen. Schlagzeilen gab es jüngst, als der vor allem bei Frauen populäre 43jährige „Jet-set-Mönch“ Phran Yantra beschuldigt wurde, auf Auslandsreisen mit einer Schweizerin und einer Dänin ein Verhältnis gehabt zu haben. „Viele predigen die buddhistischen Prinzipien, aber nur wenige praktizieren sie“, kritisiert ein Schriftgelehrter.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen