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Böses Mutterland

■ China läßt Taiwan nicht in die UNO

Berlin (taz) – „Wir warten auf grünes Licht ... seit über 23 Jahren“ ist eine bezahlten Anzeige überschrieben, mit der der 21-Millionen-Staat Taiwan in den vergangenen Wochen um Unterstützung für seine Wiederaufnahme in die UNO warb. Die Taiwanesen werden weiter warten müssen: Die UNO-Vollversammlung wird auch in diesem Jahr nicht über die Rückkehr der Inselrepublik in die Vereinten Nationen diskutieren. 1971 hatte Taiwan den chinesischen Sitz zugunsten der Volksrepublik China räumen müssen. Die UNO lehnte am Mittwoch die Einsetzung eines Ausschusses ab, der die „außergewöhnliche Situation der Republik China in Taiwan im internationalen Zusammenhang“ debattieren sollte.

Daß sich die Regierung des „Mutterlandes“ in Peking daraufhin sehr zufrieden zeigte, war vorauszusehen. Ihre Vertreter haben in den vergangenen Monaten alles darangesetzt, jeden Schritt Taiwans aus seiner internationalen außenpolitischen Isolation zu verhindern. So konnte China die Organisatoren der im Oktober in Japan stattfindenden „Asian Games“ kürzlich dazu überreden, Taiwans Staatschef Li Teng-hui unmißverständlich klarzumachen, daß seine Anwesenheit bei den Asienspielen nicht erwünscht sei. Japan soll auch die Einladung an Taiwans Vizepremier Hsu Li-teh zurückziehen, der als Mitglied der Sportdelegation seines Landes zu den Spielen nach Hiroshima fahren will, forderte das Pekinger Außenministerium gestern. Andernfalls drohten weitere Rückschläge in den japanisch-chinesischen Beziehungen, hieß es. li

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