: Lösung für Lösemittel
■ IG-Metall gegen Gifte in Betrieben
Lösen, verdünnen oder verbinden sollen Lösungsmittel. Davon werden jährlich tausend-tonnenweise in Deutschland verbraucht. Doch ihre gesundheitsschädigende Wirkung wird nicht genügend berücksichtigt, meint die IG Metall (Bezirk Küste). Deshalb soll nun mit einer Umfrage in norddeutschen Betrieben ermittelt werden, wie sehr Angestellte unter Lösungsmitteln leiden.
Denn die stinkenden Flüssigkeiten sind heimtückische Gifte: Ohne äußere Anzeichen können sie Jahrzehnte über die Atemwege oder die Haut vom Körper aufgenommen werden, bis irgendwann Allergien, Nervenerkrankungen, Krebs oder Sterilität auftreten. Als Berufskrankheit werden sie in Deutschland noch nicht anerkannt, die offiziellen Grenzwerte liegen beispielsweise weit unter denen der skandinavischen Länder. Die IG-Metall schätzt, daß jährlich mehr als 10.000 Angestellte durch den Umgang mit den Giften erkranken.
Peter Neuhaus vom Betriebsrat der Blom+Voss-Werft forderte, die bestehende Gefahrstoffverordnung auch umzusetzen. Zur Zeit bekämen MitarbeiterInnen bestenfalls Schutzkleidung zur Verfügung gestellt. Dabei sind Ersatzstoffe und andere Verarbeitungsweisen wohl bekannt und für wenig Geld auch anwendbar. „Wir müssen Druck machen“, meinte Lothar Lißner von der IGM. Philipp Müller
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