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Kurden dürfen nun doch nach Straßburg demonstrieren

■ Einigung mit Mannheimer Stadtverwaltung

Mannheim (AFP/dpa) – Zweihundert Kurden und Kurdinnen fuhren gestern in Bussen der Mannheimer Verkehrsbetriebe zur französischen Grenze. Sie wollten in Straßburg dem Europäischen Parlament eine Resolution überreichen. Damit setzten sie letztendlich durch, was ihnen seit Montag von den Mannheimer Behörden verwehrt worden war und weshalb es in den letzten Tagen zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war. Die Fahrt zur französischen Grenze war das Ergebnis eines Kompromisses, der gestern unter Federführung von Oberbürgermeister Gerhard Widder zwischen Stadt und Polizei und Vertretern der Kurden erzielt wurde.

Wegen der gewalttätigen Demonstrationen der vergangenen Tage sind sechs Haftbefehle erlassen worden, einer davon wegen versuchter Tötung. Wie die Polizei gestern weiter mitteilte, wurden 290 Demonstranten, die vorübergehend „in Gewahrsam“ genommen worden waren, in der Nacht zu gestern auf freien Fuß gesetzt. Wegen versuchter Tötung ist nun ein Kurde inhaftiert, der mit der Dienstwaffe eines Polizisten auf einen Beamten schießen wollte und einen Demonstranten am Bein verletzte. Weil sich die Lage laut Polizei in Mannheim inzwischen „entspannt“ habe, wurden Einsatzkräfte von außerhalb abgezogen.

Derweil haben gestern mehrere kurdische Frauen aus Protest gegen den Polizeieinsatz bei der Kurden-Demonstration in Mannheim vorübergehend das deutsche Konsulat in Straßburg besetzt. Sie übergaben Konsul Karl-Heinz Schmalz ein Schreiben an die Bundesregierung, in dem der Polizei „beispiellose Gewalttätigkeit“ vorgeworfen wird. Nach rund dreißig Minuten wurde die Besetzung friedlich beendet.

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