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Greiftrupps a la Pinochet -betr.: 3. Oktober 94

Betr: 3.Oktober

(...) Was Safety-First-Politik nach Fücks-Van Nispen bedeutet, haben wir AnwohnerInnen der von der Polizei belagerten Straßenzüge gemerkt. Es war – wenn man Pech hatte – nicht möglich, ohne Personalien–Kontrolle auf's Klo zu gehen. Trotz Bürgerkriegs-Szenario vor der Haustür feierten wir den 3. Oktober: als Geburtstag eines Freundes. Leider konnten wir nicht für die Sicherheit unserer z.T. ausländischen Festgäste garantieren. In der Nacht zum Montag wurden sie von den ebenso planlos wie martialisch herumjoggenden Hundertschaften daran gehindert, den privaten Festakt zu verlassen, um einfach nach Hause zu gehen. Knüppelschwingende deutsche SEKler beschworen bei einigen Gästen traumatische Erinnerungen an Pinochetsche Greiftrupps ...

Im internationalen Vergleich war man der einhelligen Ansicht, daß sich Bremen schämen sollte: Die deutsch-nationale Security war zwar toll aufgerüstet (für 1 Mio. jetzt mit Bauchpanzern) – aber beim Einsatz von z.B. spanischen Guardia-Civil-Schergen (aus Franko-Zeiten) hätten vermutlich derer zehn Stück genügt, um den gesamten Sielwall abzuriegeln. Bürgermeister und Innensenator sollten auf die Polizei-Gewerkschaft hören und überlegen, ob sich zur „Verteidigung der Demokratie“ nicht künftig Out-of-area-Einsätze kompetenterer Söldnergruppen anzetteln ließen? Feliz Cumpleanos, Deutschland!

Helene Hecke, Wir auch im Viertel

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