: Thema verfehlt
■ betr.: „Dreibild-Comic Landes bildstelle“, taz vom 20.10.94
Leider ist der Comic-Zeichner „Ra“ – etwa Rudi Ratlos? – nicht weit genug gegangen: Der dargestellte Lehrer, der für seine „Sechste“ vor den Sommerferien einen Zombi-Film bestellt, hätte ihn auch nicht durch eine frühzeitige „weihnachtliche Vorbestellung“ erhalten können. Der Film ist nicht im Angebot. [Darauf wäre ich nie gekommen! d.sin]
Offensichtlich soll mit der Bildfolge angedeutet werden, daß bei der Medienentleihe in der Landesbildstelle Berlin lange Wartezeiten einzukalkulieren sind. Nun ist gerade dies aber bisher leider nicht der Fall und deshalb doppelt ärgerlich. Im Gegenteil – in den letzten Jahren konnte die Absagequote bei Medienbestellungen durch gezielte Zukäufe von Kopien unter sechs Prozent der Anforderungen gehalten werden. Dies ist einer der günstigsten Werte aller Landesbildstellen in der gesamten Bundesrepublik Deutschland, worauf der LaBi-Verleih mit Recht stolz ist. Dieser günstige Wert konnte nur erreicht werden, weil die Mitarbeiter des Verleihs der Landesbildstelle und die Pädagogischen Referenten über das Verleihverhalten und über die pädagogischen Erfordernisse bei 80.000 Verleihkopien regelmäßig Analysen fertigen, durch die ein bedarfsgerechtes, inhaltlich gutes Titel- und Kopienangebot aufgebaut werden konnte.
Beurteilung des Comics: Thema verfehlt.
Rudi Ratlos aus dem Tal der Ahnungslosen sollte sein Comic der taz in zwei Jahren noch einmal verkaufen, da sind die Chancen größer, weil zukünftig die Belieferung der Schulen mit Medien für alle Stadtbezirke (ab 1995) auf einmal pro Woche wegen Geldmangel zusammengestrichen werden muß. Dadurch verdoppeln sich die Umlaufzeiten der Kopien und die Absagequote wird entsprechend steigen. Da dies nicht durch Zukauf von mehr Kopien ausgeglichen werden kann, sind auch gleich noch die Beschaffungsmittel für Medien im Doppelhaushalt 1995/96 gekürzt worden. Es bestehen also für die Zukunft gute Chancen, das Comic doch noch einzusetzen. [...] Helmut Zwirtz, Abteilungsleiter
Produktion und Verleih der
Landesbildstelle Berlin
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen