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PKK-Europa-Sprecher verhaftet

■ Türkische Botschaft in London weiß angeblich von nichts

Dublin (taz) – Auf Einladung eines britischen Parlamentariers war er eingereist – auf Anweisung des britischen Innenministeriums wird er ausgewiesen: Kani Yilmaz, Europa-Sprecher der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), wurde am Mittwoch um 18 Uhr an der Londoner U-Bahn-Station Westminster festgenommen. Er war auf dem Weg zu einer Veranstaltung der Labour Party, wo er über die „Zukunft des kurdischen Volkes“ sprechen sollte. Das Treffen war vom Unterhausabgeordneten John Austin-Walker organisiert worden. Lord Avebury, einer der Teilnehmer an der Veranstaltung, sagte, Yilmaz sei am Sonntag problemlos in Heathrow eingereist. „Ich protestiere auf das schärfste dagegen, daß jemand, der von einem Mitglied des Parlaments eingeladen wurde, so einfach verhaftet werden kann.“ Austin-Walker hat bei der Unterhauspräsidentin Beschwerde eingelegt.

Eine Sprecherin des Kurdistan Information Centre in London sagte, Yilmaz sei auf Betreiben der türkischen Botschaft verhaftet worden. Die Botschaft bestreitet das. Eine Sprecherin sagte zur taz, man habe von der Verhaftung lediglich aus der britischen Presse erfahren. Ohne Intervention der Türkei allerdings ist das Vorgehen der britischen Behörden kaum verständlich. Das Innenministerium, das die Festnahme angeordnet hatte, erklärte, der kurdische Politiker sei die ganze Nacht auf dem Hochsicherheits-Polizeirevier Paddington Green vernommen worden, wo er bis zu seiner Ausweisung bleiben werde. Ihm wurde bereits ein Ausweisungsbefehl überstellt, weil sein Aufenthalt in Großbritannien „dem öffentlichen Wohl nicht förderlich“ sei. Es müsse geklärt werden, welches Land bereit sei, ihn aufzunehmen, sonst werde er in sein „Ursprungsland“ – also die Türkei – abgeschoben. Dort steht er ganz oben auf der Fahndungsliste. Yilmaz lebt seit Jahren in Brüssel. Allgemein wurde gestern erwartet, daß er dorthin abgeschoben wird. Ralf Sotscheck

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