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Festakt ohne Straßenbahnfahrt

■ Protokolländerung für Eröffnung der Oberbaumbrücke

Zur Eröffnungsfeier der Oberbaumbrücke am 9. November wird nun doch keine Straßenbahn fahren. Der Entschluß für eine schlichtere Variante zum Festakt kommt vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) persönlich, so sein Pressesprecher Michael-Andreas Butz zur taz. Die Programmänderung hat ihre Ursache jedoch nur in „technischen Schwierigkeiten“, so Butz weiter.

Ursprünglich sollte am fünften Jahrestag des Mauerfalls die Eröffnung der vierspurigen Autotrasse großartig gefeiert werden. Die Ehrengäste sollten mit einer Tram auf den bereits verlegten Schienen bis zur Mitte der Brücke fahren, feierlich das Band durchschneiden, Reden halten und dann weiterfahren in Richtung Warschauer Straße. Da bis jetzt keine Verbindungsgleise nach Ost und West existieren, hätte die Straßenbahn mittels eines Kranes auf die Schienen gehoben werden müssen und wäre dann von Pferden gezogen worden. Der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain, Helios Mendiburu (SPD), verweigerte sich dem, wie er es nannte, „Schildbürgerstreich“. Er bezeichnete die Festivität gegenüber der taz als eine „Verscheißerung“ der Bürger, damit werde „Geld unnötigerweise zum Fenster hinausgepulvert“. Mendiburu begründete seine Ablehnung außerdem damit, daß in der Verkehrspolitik der Stadt „voll aufs Auto gesetzt“ werde.

Die Bürgerinitiative gegen die Schließung der Stadtringlücke plant am Mittwoch um 16.30 Uhr eine Demonstration vom Kottbuser Tor zum Schlesischen Tor. Außerdem soll ein Denkmal für die Folgen des Autoverkehrs vor der Oberbaumbrücke enthüllt werden. Eine Pferdekutsche wird als „Schienenersatzverkehr“ zwischen Schlesischem Tor und Warschauer Brücke fahren. Elke Eckert

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