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Keine Wikinger in Bremen

■ Verfassungschutz: Die letzten gab es in den 60er-Jahren

In Bremen habe die Wiking-Jugend organisatorisch nie Fuß gefaßt, sagte gestern Lothar Jachmann vom Bremer Verfassungsschutz gegenüber der taz. Nur in den 50er und 60er-Jahren habe es auch in Bremen mit der „Nordischen Jugend“ einen Vorläufer der am Mittwoch verbotenen Wiking-Jugend gegeben. Die Wiking-Jugend, die sich als Nachfolgeorganisation der Hitlerjugend verstand, hatte zuletzt bundesweit rund 400 Mitlieder und war vor allem in Norddeutschland aktiv. In Baden-Württemberg dagegen zum Beispiel gar nicht. In Bremen gibt es also keine Organisationseinheit der Wiking-Jugend, dennoch hätten sich immer ein paar wenige BremerInnen für die Wiking-Jugend interessiert und seien eben zu den niedersächsischen Treffen gefahren, sagt Lothar Jachmann.

„Was die bieten, ist ja auch kein breitgefächertes Angebot für Jugendliche“, erklärt sich Jachmann das große Desinteresse. Das bißchen Lagerfeuerromantik! Singen und Marschieren sowie die körperliche „Ertüchtigung“ (draußen campieren in dünner Kleidung) – ob das so eine große Attraktivität für Jugendliche habe... So wären denn auch eher Jugendliche aus Familien mit „bündischer, völkischer Tradition“ Mitglied der Wiking-Jugend gewesen.

Auch andere verbotene Organsiationen wie die DA und die Nationale Front haben nach Erkenntnissen des Bremer Verfassungsschutzes bislang nicht recht landen können bei Bremer Jugendlichen, auch nicht bei den Hooligans. cis

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