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Wenn der Castor rollt, bleiben die Züge stehen

■ Atomkraft-Gegner machen immobil

Hannover (taz) – Mit Wurfankern im Gepäck waren in der Nacht zum Montag unbekannte Gegner des Castor-Transportes nach Gorleben unterwegs. Das Ergebnis: Auf fünf Bahnstrecken rund um Hannover rissen gestern morgen die Oberleitungen, saßen Züge stundenlang fest. Für das niedersächsische Innenministerium war das allerdings nur „ein Vorgeschmack“ auf die nächste Woche. Dann soll der erste Gorleben-Castor mit radioaktiven Brennelementen auf der Bahn über 500 Kilometer von Philippsburg bis Dannenberg transportiert werden. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg hat für Samstag einen letzten Aktionstag angesetzt. Danach „gilt der Alarmzustand“, wie eine BI-Sprecherin gestern sagte. Greenpeace hat gestern vor dem AKW Philippsburg Stellung bezogen. Das Komitee für Grundrechte und Demokratie befürchtet, daß im Landkreis Lüchow-Dannenberg das Demonstrationsrecht außer Kraft gesetzt wird. Durch eine sogenannte Allgemeinverfügung könnten Demonstrationen im Landkreis von vornherein verboten werden. Als eine Art „Verfassungsschutz von unten“ will das Komitee deshalb der Polizei auf den Knüppel gucken.

Jürgen Voges Seite 6

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