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Dauerlernen gegen Einsparung

■ Aktionstag im Alten Gymnasium gegen Sparvorschläge der Behörde

Früher gingen SchülerInnen lieber gegen AKW's und für Frieden auf die Straße anstatt sich im Leistungskurs zu tummeln. Heute demonstrieren die SchülerInnen gegen die Einsparung ihrer Leistungskurse und rufen auf, zum progressiven Dauerlernen im Alten Gymnasium. Sie wollen lernen aus Protest gegen die geplanten Einsparungen der Bildungsbehörde (siehe taz vom 8./ 9.11.). Den Auftakt bildete gestern ein Aktionstag der Schülervertretung mit einer Podiumsdiskussion, auf der PolitikerInnen aller Couleur vertreten waren.

Die SchülerInnen haben bislang nur gehört, daß auf jeden Fall gespart werden soll, doch wie, ist ihnen ein Rätsel geblieben. Die eingeladenen PolitikerInnen wußten auch nicht viel mehr: Die Vorstellungen blieben wage. „Man sollte versuchen ein möglichst breites Kurs-Angebot zu erhalten, aber nicht an jeder Schule“, sagte Annelene von Schönfeldt, FDP. Die Kurse müßten halt „Schulstandortübergreifend“ organisiert werden, betonte auch Brinkfriede Kahrs, SPD. Und fand, daß man es den SchülerInnen in der Oberstufe durchaus zumuten könne, zum Beispiel in den Nachmittagsstunden in eine andere Schule zu fahren. Es könne nicht angehen, daß es über 100 Kurse gebe, in denen weniger als 10 SchülerInnen sitzen, fand dann auch Wolfram Sailer von den Grünen. „Richtig ist, daß wir uns einigen Luxus nicht mehr leisten können“, meinte zu guter Letzt auch der CDU-Vertreter Jäger aus der Bildungsdeputation. Die SchülerInnen beharrten in ihren Beiträgen auf eine „gute Bildung“: „Man darf an der Zukunft nicht sparen. Wir bezahlen später eure Renten“, sagte eine Schülerin.

Zwischen der Notwendigkeit des Sparens und der konkreten Umsetzung klaffte auch am Ende der Veranstaltung eine Lücke. So flogen die Apelle von allen Seiten duch den Raum: Die Elternvertretung riet den PolitikerInnen nachzudenken, und dabei die SchülerInnen und LehrerInnen in ihren Gesprächsrunden mit einzubeziehen. Die PolitikerInnen (von Schlönfeldt) appellierten dafür, mehr Geld für Bildung insgesamt zur Verfügung zu stellen. Das mutete den SchülerInnen jedoch absurd vor, über Sparen zu reden, um im gleichen Satz mehr Geld zu fordern. „Skurrile Denkleistung“, flüsterte jemand in den Bankreihen. vivA

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