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Lokalkoloratur

Der „König von St. Pauli“, so nennen ihn Freunde und solche, die es gerne wären. Die ihm auch Attribute anhängen wie „bescheiden, ehrlich, arbeitsam, liebenswert...“. Der König mit Herz sammelt Hotels, Immobilien und dementsprechend viel Geld – Multimillionen sozusagen. Und er feiert heute seinen 80. Geburtstag: Willi Bartels.

Vom Schlachtersohn zum Millionär oder eine Hamburger Geschichte: 1929 war die Familie Bartels aus Bad Harzburg umgesiedelt, und zunächst versuchte der Papa es noch mit der Schlachterei, fühlte sich aber schon bald zu anderem als Schweineherzen berufen. Mit der Eröffnung des Ballhaus Jungmühle und des Hippodrom schlug Vater Bartels einen Weg ein, den sein Sohn vortrefflich fortführte: 2500 Hotelbetten (Hotel Hafen Hamburg, Interrast, Senator ...) und 2500 Wohnungen nennt er heute sein eigen – Ergebnis eines Werdegangs, der die meiste Zeit auf dem Kiez stattgefunden hat. Zunächst setzte Willi dabei noch auf Wohnungen, später auf jegliche Art von Gewerbe. Der Bau des Eros Centers und des Palais d'Amour in den siebziger Jahren soll ihm aber heftigen Ärger mit Ehefrau Gisela („Schnüppelchen“) eingetragen haben. Heute versucht Bartels mit der Interessengemeinschaft I.G. St.Pauli den Kiez sauberer zu machen und neben der Prostitution auch wieder anderes Gewerbe anzusiedeln. Berührungsängste hat der König dabei nicht: Auch den Bewohnern der Hafenstraße soll er schon Audienzen gegwährt haben. Nur wohnen tut er ganz woanders: in Blankenese. sako

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