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Israel hofft auf Durchbruch am Golf

■ Rabin besucht erstmals Oman / Geheimkontakte seit 15 Jahren

Tel Aviv (taz) – Bei dem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Jizchak Rabin in Oman haben sich beide Seiten darauf geeinigt, nach marokkanisch-israelischem Vorbild Interessenbüros einzurichten. Rabin, der erste israelische Regierungschef, der in einen Golfstaat reiste, kehrte gestern nach Israel zurück.

Aus verläßlichen israelischen Quellen wurde jetzt bekannt, daß Israel und Oman bereits seit mehr als 15 Jahren außerordentlich enge Geheimkontakte unterhalten und in aller Stille auf verschiedenen Gebieten zusammengearbeitet haben. Der omanische Außenminister Jussuf ben Alawi soll Israel verschiedentlich Geheimbesuche abgestattet haben. Israelische Medien berichten, daß das Ministerpräsidium, das für den Geheimdienst Mossad verantwortlich ist, seit geraumer Zeit durch ein Sonderbüro in der omanischen Hauptstadt Maskat vertreten ist.

Eine ähnlich geheime Mossad- Vertretung wird seit vielen Jahren auch in Marokko aufrechterhalten. Aber erst in diesem Jahr haben sich beide islamische Staaten bereit erklärt, die Kontakte mit Israel öffentlich zuzugeben. Amtliche Stellen in Jerusalem verweisen darauf, daß diese für Israel sehr bedeutsame Entwicklung nur dank des Osloer Abkommens mit der PLO und des Friedensabkommens mit Jordanien möglich wurde. Die israelische Regierung hofft nun, daß die angestrebten diplomatischen Beziehungen zu Oman zu einem Durchbruch für eine „Kettenreaktion der Normalisierung“ mit anderen Golfstaaten wie Katar und Bahrain führen wird. Danach sollen Kuwait und die Vereinigten Emirate folgen.

„Ein großer Traum geht in Erfüllung“, hieß es gestern im Davar, dem inoffizielle Blatt der Arbeitspartei. „Die Fahne Israels wird demnächst im Golfwind flattern. In Aussicht stehen israelische Beziehungen mit den Komoren, Dschibuti, Mauretanien – alles Mitglieder der arabischen Liga. Und auch Irak schickt positive Signale in unsere Richtung“, kommentierte die Zeitung. Amos Wollin

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