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„Sozialmauer“ endlich gefallen

Das Krankenversicherungssystem in Berlin ist seit gestern nicht mehr in Ost und West geteilt. Mit Beginn des neuen Jahres fällt in Berlin früher als in den anderen fünf neuen Bundesländern die „Sozialmauer“. Bürger in den östlichen Bezirken können sich ab sofort auch von jedem Arzt im Westen behandeln lassen. Bislang war dies ohne Zuzahlung nur für Ostberliner möglich, die auch im Westen arbeiten. Mit dem sogenannten Rechtskreiswechsel werden in Berlin die Beitragssätze der Krankenkassen vereinheitlicht. Ostberliner müssen dadurch allerdings mehr bezahlen. Die Leiterin der Landesvertretung der Techniker- Krankenkasse (TK) für Berlin und Brandenburg, Cornelia Liebelt, sieht darin eine Benachteiligung. Noch würden in Ostberlin oft vielfach geringere Löhne und Gehälter als im Westteil gezahlt. Dennoch müßten die Versicherten ab Januar merklich höhere Beiträge zahlen. Für die 360.000 Ost-Versicherten der AOK erhöht sich der Beitragssatz von derzeit 13,8 Prozent auf 14,5 Prozent, hingegen fällt er im Westen um 0,4 Prozentpunkte. Bei der Barmer steigen die Beiträge von 12,7 auf 13,5 Prozent und bei der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) von 12,9 auf 13,3 Prozent. Versicherte der Techniker-Krankenkasse müssen ab Januar 12,1 Prozent statt bislang 11,0 Prozent ihres Bruttogehalts berappen.ADN

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