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Elie Wiesel

„Nach Auschwitz ist selbst die Hoffnung noch voller Qual. Aber nach Auschwitz ist Hoffnung notwendig. Wo ist sie zu finden? Ich glaube, man kann sie, man muß sie allein im Erinnern finden. Wie ging man nach dem Krieg damit um? Gestehen Sie es ein: Viele Deutsche brauchen allzu lange, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Lange Jahre, Sie müssen es zugeben, haben Lehrer es nicht gelehrt, Studenten es nicht studiert, Schüler nicht gelernt – dieses tragischste und zugleich wichtigste Kapitel der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte. Es mußte erst der Eichmann-Prozeß in Jerusalem kommen, damit deutsche Gerichte SS-Mörder anklagten. Die waren nach dem Krieg seelenruhig nach Hause und in ihre Berufe zurückgekehrt, als wäre nichts geschehen. Man suchte sie dann einfach aus den Telefonbüchern heraus.“

Elie Wiesel,

im Berliner Reichstag 1987

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