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Die ganze Kinowoche... ...alle Filme, alle Termine

Abgeschminkt Deutschland 1993, R: Katja von Garnier, D: Katja Riemann und Nina Kronjäger

Der Überraschungskassenschlager von 1993 ist jetzt in die Spätfilmschiene gewandert, und weil er nur eine knappe Stunde lang ist, kann frau ihn dort sehen, und sich danach noch halbwegs frisch in das Nachtleben stürzen, um es den Heldinnnen des Filmes nachzumachen. Diese mühen sich, vom Weibchenschema loszukommen, nicht mehr auf jeden blöden Märchenprinzen reinzufallen und am Ende doch noch ihren Froschkönig zu kriegen. Cinema

Alive USA 1992, R: Frank Marshall, D: Ethan Hawke, Originalfassung !

Verfilmung der wahren Geschichte von Überlebenden eines Flugzeugabsturzes in den Anden, die ihre Mitreisenden aufessen mußten, um nicht zu verhungern. Schauburg

Angriff der 20-Meter-Frau USA 1994, R: Christopher Guest, D: Daryl Hannah, Daniel Baldwin

Aus der Schönheit wird das Biest: Daryl Hannah stampft, bekleidet mit einem aus Zeltplanen zusammengebastelten Bikini, über Häuser, greift sich Autos und streitet sich mit ihrem Ehemann, der etwa so groß ist wie ihr kleiner Finger. In diesem Remake des Science-Fiction-Films „Attack of the 50 ft. Woman“ aus dem Jahr 1958 sind die Special Effekts extra naiv und billig eingesetzt, so als wolle Regisseur Christopher Guest etwas vom B-movie Charme der Vorlage bewahren. Wer sich auch die fünfte Wiederholung des Raumschiff Orion oder die tägliche Portion von Raumschiff Enterprise nicht entgehen läßt, wird auch hieran seinen Spaß haben, aber ein wenig einfältig ist die ganze Sache doch. Ufa-Palast

Ariel Finnland 1988, R: Aki Kaurismäki, D: Turo Pajala, Susanna Haavisto

„Taisto wickelt sich als Schutz gegen die Kälte eine Schal um den Kopf. Dann setzt er sich in das offene amerikanische Cabriolet mit dem klemmenden Dach, das ihm ein Kollege vermachte, bevor er sich eine Kugel in den Kopf geschoßen hat. Aber auch diese Erfahrung macht unseren Helden nicht gesprächiger, denn Taisto ist der Protagonist eines Filmes von Aki Kaurismäki. Und dessen große Vorbilder sind Samuel Fuller und Jean-Luc Godard. Fuller und der schwarzen Serie entsprechen Taistos stoischer Rigorismus und Fatalismus sowie die unbedingte Priorität der physischen Präsenz, an Godard und seine frühen Helden erinnern die Direktheit, die Unverfrorenheit und die bissige Lakonie der spärlichen Dialogsätze.“ (Tip) Kino 46

Barroco Spanien/Kuba/Mexico 1989, R: Paul Leduc, D: Francisco Rabal, Angela Molina, Ernesto Gómez Cruz

Ein Film ohne Worte, dafür mit grandiosen Bildern und zwei Stunden Musik von Haydn bis Schumann, dem Grupo Andalusi de Tanger bis zur Salsa-Kombo aus Havanna. Leduc hat den Roman „Das Barock-Konzert“ von Alejo Carpentier verfilmt. Er erzählt die Geschichte eines mexikanischen Criollo und seines Dieners, die sich auf eine Reise durch 500 Jahre Geschichte auf drei Kontinenten begeben. Kino 46

Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Krol

Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: “ Wortmanns Film ist ein sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenesen an das deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achtziger. Im Grunde ist „Der Bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd Film) City, UT-Kino

Criminal USA 1994, R: David Jacobson, D: Ralph Feliciello, Liz Sherman

„Der Alltag als Alptraum: Am Arbeitsplatz erwartet Gus Bender eine winzige Bürozelle in kaltem Neonlicht, zu Hause im Hochhaus ein kleines Appartement. Ein gescheiterter American Dream, der Gus das Gefühle gibt, ein Versager zu sein. Zu einem Gefühlsausbruch nicht fähig, flieht Gus auf die amerikanischen Highways. Aber dort erwartet ihn weder die große Freiheit noch ein Neuanfang. „A road movie without a road“ hat Jacobson seinen Film genannt. In düsteren Schwarzweißbildern fängt er alltägliche Tristesse ein, Motels und Diners am Straßenrand, in denen die Zeit unendlich langsam zu verrinnen scheint.“ (Frank Arnold, epd Film) Cinema

The Crowd USA 1928, R: King Vidor, D: James Murray, Eleanor Boardman

„Ein wirklich bewundernswerter Stummfilm, mit visueller Virtuosität von King Vidor inszeniert. Das Thema des Filmes ist, daß es in Ordnung ist, wenn man Teil der gesichtslosen Menge wird, weil nur sehr wenige reich werden können - solange man nicht die Menge auf sich herumtrampeln läßt. Der Film hat erstaunliche Ansichten von New York Kino46

Die Detektivin Frankreich 1993, R: Tonie Marshall, D: Anemone, Roland Bertin

„Anders als der deutsche Verleih verzichtet die Autorin und Regisseurin Tonie Marshall darauf, die Profession ihrer Protagonistin als Köder zu benutzen. So stellt sie von vornherein klar, daß es ihr sehr viel mehr um Maxime geht als um das Detektiv-Genre. Bei Marshall dreht sich alles um diese Figur: Der Film ist eine Charakterstudie, ein zugleich unspektakuläres und kraftvolles Portrait einer sehr ungewöhnlichen Frau.“ (Frank Schnelle, epd Film) Gondel, Schauburg

Drei Farben: RotFrankreich/Schweiz/Polen 1994, R: Krystof Kieslowski, D: Irene Jacob, Jean - Lois Trintignant

„Rot variiert vor allem anderen als dominantes Thema und emotionale Grundfarbe das Motiv der Einsamkeit. Schon zu Beginn, als programmatische Overtüre, geht ein Telefonanruf ins Leere. Nur noch das Telefon, fallweise von ihrem Anriufbeantworter verteten, verbindet Valerine (Irene Jacob) mit ihrem Freund Michele. Es ist eine Beziehung auf Sichtweite, ebenso verfehlt wie naheliegend, als wäre sie eines jener Traumpaare, von denen uns das Kino erzählt.“ (epd) Gondel

Enthüllung USA 1994, R: Barry Levinson, D: Michael Douglas, Demi Moore

„Der Film bewegt sich haarscharf am Rande konservativer Klischees. Zwar zieht ausgerechnet eine Frau als Bösewicht den schwarzen Peter, während der in Versuchung geführte Familienvater achtbar seinen Mann steht, aber zugleich demonstriert „Enthüllung“ eindrucksvoll, daß der Griff an die Genitalien nur ein weiterer Mosaikstein im betriebsinternen Machtspiel ist.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast, UT-Kino

Exotica Kanada 1994, R: Atom Egoyan, D: Bruce Greenwood, Mia Kirshner

Die Welt des hochtechnisierten „anything goes“ ist ein Chaos, und um sich darin auch nur halbwegs zurecht zufinden, schaffen sich die Menschen eigene Rituale, Regeln und Gefühlswelten. In „Exotica“ hat jede Filmfigur sich so ihre eigene Welt geschaffen, und der Reiz dieses Films besteht in erster Linie darin, daß wir langsam erkennen, wie diese ganz verschiedenen Lebensentwürfe aussehen. In dem Nachtclub Exotica ziehen sich zwar auch Frauen für Männer aus, aber eigentlich zeigt dieser Film eine faszinierende Seelen-Striptease. Schauburg

FrankensteinUSA 1994, R: Kenneth Branagh, D: Kenneth Branagh, Robert Di Niro, Helena Bonham

„Branaghs Film ist ein Spektakel zum Ende des Jahrhunderts. Was steckt nicht alles in diesem tempogeladenen Film, der selbst ein Patchwork ist, ein schillerndes Monster: Mary Shelley vielleicht, vor allem aber all die Theaterversionen und Filmfassungen, die perverse „sophistication“ von James Whale, die knallbunte Subtilität von Terence Fisher, der „body horror“ von Stuart Gordon, der Klamauk von Monty Python und Mel Brooks, die Aktualisierungen von Roger Corman.“ (epd-Film) Ufa-Palast, UT-Kino, Gloria-Palast (DEL)

Fred Feuerstein lebt gefährlich USA 1966, R: Joseph Barbera, William Hanns

Nach dem Erfolg der Verfilmung des Comics mit realen Schauspielern wurde jetzt dieser alte Zeichentrickfilm noch mal aus dem Filmlager geholt. Ufa-Palast

Forrest Gump USA 1994 R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field

Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. Europa

Geheimisse England, Spanien 1994, R: Jim McBride, D: Kate Beckinsale

Langweiliger Thriller voller Klischeefiguren: eine Wissenschaflerin, die wie eine verzogene Göre wirkt, ein schwuler Vormund und ein Hippie versuchen einen Mord aufzuklären. Irgendwie dreht sich alles um Schach, und die letzten Worte eines Sterbenden sind dann natürlich auch „Schachmatt“. Weil die Spielzüge des Plots ähnlich vorhersehbar sind, kann man sich diesen Film getrost ersparen. Atlantis

Himmlische Kreaturen Neuseeland 1994, R: Peter Jackson, D: Melanie Lynskey, Kate Winslet

1954 wurden in Neuseeland zwei Mädchen vom Ankläger und der Öffentlichkeit als „unheilbar schlecht“ angesehen, weil sie zusammen die Mutter der 16jährigen Pauline mit einem Ziegelstein erschlugen. Ausgerechent Peter Jackson, der bisher nur bluttriefende Splatterfilme inszenierte, hat sich nun diesen Kriminalfall vorgenommen. Und überraschenderweise ist „Heavenly Creatures“ meist eine einfühlsame und kluge Charakterstudie der beiden Mädchen. Aber immer wenn die beiden in ihre Phantasiewelt eintauchen, folgt ihnen die Kamera und deshalb gibt es in diesem Film einige atemberaubende Special Effekts mit Traumlandschaften, einer Burg aus Ton, in der sich tönernde Ritter bekämpfen, oder einem düster ausgeleuchteten Orson Welles, der die Mädchen aus einem Kino in die dunklen Straßen verfolgt. So setzt Jackson die Zuschauer mitten hinein in die Phantasmagorien der beiden Freundinnen, und aus dieser Perspektive ist die Tat, die übrigens erstaunlich zurückhaltend gezeigt wird, die einzig logische Konsequenz. Filmstudio

Interview mit einem Vampir/

Interview with the vampire o.V.. R: Neil Jordan, D: Tom Criuse, Kerstin Dunst, Christian Slater

„Das ganze erinnert in seiner weichgezeichneten Langhaarigkeit an das Mädchenpensionatsgeschmuse in ,Bilitis'. Junge Männer gehen zwischen Pappeln spazieren, reden allerlei verliebten Unsinn, und Wölfe heulen in der Nacht. Der Weltschmerz, sonst Wesenszug jeder fremden Kreatur, schlägt in juvenile Schwatzkultur um. Tote reden vom Existenzialismus: Forever grunge. (...) Cruise, Pitt und Slater spielen eine zum Mainstream gewordene, todestriebige Jugendkultur nach, die sich auch in historischer Kulisse nur noch selbst abbilden kann.“ (taz) Ufa-Palast, Ufa-Stern, UT-Kino

Jessica und das Rentier USA 1990, R: John Hancock

„Ein in vergleichsweise düsterem Grundton erzählter Weihnachtsfilm, getragen von guten Darstellern; er gipfelt in der Erkenntnis, daß die Versöhnung zwischen Vater und Tochter das schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt ist.“ (Rororo Filmlexikon) Atlantis

Junior USA 1994 R: Ivan Reitman, D: Arnold Schwarzenegger, Danny DeVito, Emma Thompson

In „Twins“ wurden uns Schwarzenegger und DeVito schon als Zwillingspaar verkauft, und weil diese Komödie recht gut lief, müßen sich einige Strategen in Hollywood den Kopf darüber zerbrochen haben, wie man die beiden in eine noch absurdere Situation bringen könnte. Jetzt wird also Schwarzenegger Mutter und läuft mit einem immer dicker werdenden Bauch herum. Mit dem kann man wirklich alles machen. Ufa-Palast, UT-Kino

Keiner liebt mich Deutschland 1994, R: Doris Dörrie, D: Maria Schrader, Elisabeth Trissenaar, Peggy Parnass

„Im neuen Film von Beziehungs-Schreinerin Doris Dörrie geht–s ums Modethema „Singles“. Fanny Finck will nicht mehr alleine sein. Unter den Bewohnern ihres Appartementhauses sucht sie nach dem Richtigen. Wie immer bei „Männer“-Frau Dörrie soll's komisch sein. Ist es aber leider nur selten.“ (TV-Spielfilm) City, UT-Kino

Die kleinen Superstrolche USA 1994, R: Penelope Spheeris, D: Travis Tedford, Bug Hall

„Für kleine Leute von 5-15 waren die „Kleinen Strolche“ im Fernsehen Vorbild für schlechtes Benehmen in jeder Lebenslage. Nun hat Penelope Spheeris (“Wayne's World“) eine Neuauflage der Mini-Anarchos gewagt. Es wurde nach neuen Kinder-Gesichtern gefahndet, die Episoden modernisiert und mit großem Aufwand umgesetzt. Ergebnis: ein lustiger Film, der zwar weit von der rotzigen Gesetzlosigkeit des Originals entfernt ist, der aber ohne Reue vergnügt.“ (TV Spielfilm) City

Der König der Löwen USA 1994, R: Rob Minkoff

„Auch das neueste Produkt aus den Cartoon-Studios der Disney Fabrik ist für Superlative gut, räumte „The Lion King“ doch als einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten an den amerikanischen Kinokassen ab. Einen Großteil seines Charmes verdankt er den skurrilen und witzig portaitierten Randfiguren. Und deren Kapriolen entstehen nach wie vor in Handarbeit.“ (TV Spielfilm) Ufa Palast, UT-Kino sowie Lichtspielhaus (DEL)

Kongreß der PinguineSchweiz 1993, R: Hans-Ulrich Schlumpf, D: ganz viele Pinguine

„Die besondere Sympathie, die Pinguine in breiten Volksschichten genießen, macht sich der Schweizer Filmschaffende Hans-Ulrich Schlumpf zunutze, um den Menschen ihre Umweltfrevel ins Gewissen zu rufen und den Schutz der polaren Biotope zu fordern. Er lädt ein zu einem Kongreß der Pinguine, die sich mit dem Appell an die Öffentlichkeit wenden, endlich aufzuhören, mit der rücksichtslosen Ausbeutung der Naturschätze und Rücksicht zu nehmen auf die tierischen Mitbewohner dieser Welt. Wenn endlose Prozessionen dieser distinguiert wirkenden , schwarzbefrackten Figuren durch die Eiswüste maschieren, gewinnt der Film eine surrealistische, buchstäblich traumhafte Qualität. (Tip) Schauburg

Liquid Sky USA 1982, R: Slavya Tsukerman, D: Anne Carlisle, Otto von Wernherr

„Regisseur Tsukermans persönlicher Kommentar über, äh - den Zustand der westlichen Zivisilsation, symbolisiert durch eine durch und durch unangenehme Bande von New Yorker Junkies, Poseuren und Trotteln. Tsukerman schreckte letzlich doch vor seiner ursprünglichen Idee zurück, alle Filmfiguren umzubringen, und erlaubt sich statt dessen einen außergewöhnlichen märchenhaften Schluß. Aber sein hochgestecktes Ziel, ein Licht auf die soziale Malaise zu werfen, geht glücklicherweise verloren in einem bizarren, oft ausgelassenen Gemisch aus seltsamen Drogen, sonderbarem Sex und abgedrehter Science Fiction.“ (Time Out-Film Guide) Kino 46

Mario und der Zauberer Deutschland 1994, R: Klaus Maria Brandauer, D: Derselbe, sowie Julian Sands und Elisabeth Trissenaar

Zur rechten Zeit kommt diese Verfilmung des stark biografisch gefärbten Thomas-Mann-Reiseromans: eine Reise zu den Wurzeln des Faschismus. Dem begegnet die Familie des Schriftstellers im Italien der frühen 30er Jahre. Als es im Zug wieder in die deutsche Heimat zurückgeht, wandelt sich das Rattern der Bahn bereits in eine zackigen Marschmusik – auch dort steht schon ein Duce in den Startlöchern. Die wenigen Szenen, die sich Brandauer in seiner Prachtrolle als verkrüppelter Magier gönnt, zeigen den Schauspieler allerdings auf der Höhe seines Könnens, mit feiner und feinst prononcierter Mimik und Gestik.Atlantis

Die Maske USA 1994, R: Chuck Russell, D: Jim Carrey

„Der Bankangestellte Stanley Ipkiss ist ein Versager, wie er im Buche steht, bis ihm eines Tages eine geheimisvolle Maske in den Schoß fällt. Mit ihrer Hilfe verwandelt sich der saft- und kraftlose Ipkiss in einen rasenden Wirbelwind, einen gutgelaunten Superhelden der anarchistischen Art. Jim Carrey ist als grimassierender Komiker die größte Entdeckung seit Steve Martin. Styling und Optik kann sich durchaus mit anderen Comic - Verfilmungen wie „Dick Tracy“ messen.“ (TV Spielfilm) Ufa-Stern, UT-Kino

My First Name is Maceo Deutschland 1994, R: Markus Gruber

Konzertfilm und Portait des großen Funk-und Soul-Saxophonisten Marceo Parker. Der größte Teil der Aufnahmen stammt von einem Konzert, das Parker mit seiner Band in Hamburg gab. Da dieselbe Band hier in Bremen im Modernes auftrat, ist es nur recht und billig, wenn der Film jetzt dort als Erstausführung gezeigt wird. Modernes

Natural Born Killers USA 1994, R: Oliver Stone D: Juliette Lewis, Woody Harrelson, Tommy Lee Jones

Als „pfiffige Satire“ bezeichnete ein Kollege diesen Film auf der Kulturseite der Bremer Taz, aber damit ist er nur einer von Vielen, die den Sprüchen von Stone auf den Leim gekrochen sind. Die Medienschelte ist nur ein dünnes Deckmäntelchen, und Stone präsentiert die Gewalt mindestesn ebenso knallig, bunt und unterhaltsam wie die Fernsehsender, die er zu kritisieren vorgibt. Mit all den filmischen Tricks zeigt er im Grunde nur eins: die Massenmörder Mikey und Mallory sind cool. Die bösen Buben Hollywoods von Peckinpah bis Tarantino haben bisher immer ehrlich für ihre merkwürdigen Vorlieben eingestanden, aber der heuchlerische Zyniker Stone beweist mit diesem Film nur eins: daß er ein talentiertes Arschloch ist. Schauburg

Passion Fish USA 1992, R: John Sayles

„Nach einem Unfall ist eine erfolgreiche Schauspielerin in der unteren Körperhälfte gelähmt. In ihrer Heimat Louisiana gewinnt sie mit Hilfe einer Pflegerin langsam ihren Lebensmut zurück. Ein Film voller Lebenslust und Optimismus, der geschickt die Atmosphäre des amerikanischen Südens und der Cajun-Musik in seinem Inszenierung einbindet.“ (Film -Dienst) Gondel

Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel

„Waren in Tarantinos Erstling ,Reservoir Dogs' die Bezüge einigermaßen sinnvoll funktionalisiert, so sieht ,Pulp Fiction' aus, als habe der Autor zufällig seinen Zettelkasten umgestoßen: Pop-Klischees und Genre-Topoi, Camp-Motive und Original-Ideen fallen dem Zuschauer in bunter Mischung vor die Füße. “ (epd) Cinema, Schauburg, Ufa-Stern, Muwi-Filmkunst (OL)

Das Reisfeld Kambodscha 1994, R: Rithy Panh, D: Peng Phan, Mom Soth

Mit fast neorealistischer Strenge wird vom Schicksal einer Bauernfamilie erzählt, die von der Ernte ihres Reisfeldes gerade so leben kann. Aber nachdem der Bauer an einem Splitter im Fuß stirbt, wird die Situation für die Witwe und ihre sieben Töchter immer schwieriger. Über zwei Stunden lang sieht man, wie diese Menschen immer tiefer in ihrem Unglück versinken. Ein Film, in dem soviel gearbeitet wird, daß man das Kino ganz erschöpft verläßt. Cinema

Schneeweißchen und Rosenrot Deutschland 1955, R. Erich Kobler, D: Rosemarie Seehofer, Ursula Herion

Eine schön altmodische Verfilmung des Grimmschen Märchens mit Außenaufnahmen aus dem bayrischen Bergwald und einem Hofnarren, bei der Geschichte von den zwei Schwestern und dem verzauberten Bären für den nötigen Spaß sorgt. Kino 46

00-Schneider – Jagd auf Nihil Baxter Deutschland 1994, R (?): Helge Schneider, D: Helge Schneider und seine Kumpel

Das Schlimmste, was man über einen Film von Helge Schneider sagen kann, ist wohl, daß er „gar nicht so schlecht“ sei. Jeder Verriß bestätigt nur Schneiders Konzept des absichtlich schwachsinnigen Kinos, und der Kritiker von „TV Today“ hat daraus die kluge Konsequenz gezogen und dem Film das Prädikat „nicht zu bewerten“ gegeben. Schneiders Fangemeinde kann jetzt auch wieder im Kino dazu beitragen, seine überraschend smart durchkalkulierte Erfolgskarriere zu fördern. Denn eines hat Schneider von OTTO gelernt: er ist mit seinen Memoiren, einem Kriminalroman, CDs und Liveauftritten im Fernsehen in allen Medien präsent. Ufa-Stern, UT-Kino

Spartacus USA 1960, R. Stanley Kubrick, D: Kirk Douglas, Laurence Olivier, Tony Curtis, Originalfassung

„Dies ist wohl der schnellste und unterhaltsamste von allen dekandentes-altes-Rom-Spektakel-Filmen. Es ist ein großes Cartoondrama, inszeniert von Stanley Kubrik und mit einem muskelstrotzenden Kirk Douglas als Sklavengladiator Sparakus, der eine Rebellion gegen die Mächtigen von Rom anführt. Spartakus hält einige sehr fromme Reden, aber sonst passiert in diesem Film soviel, daß man das Moralisieren leicht beiseite wischen kann.“ (Pauline Kael)Europa

Speed USA 1994, R: Jan De Bont D: Keanu Reeves, Dennis Hopper, Sandra Bullock

„Ein Film, der seinem Titel vollauf gerecht wird, Cinema pur aus Hollywood. Eine Geschichte auf Bewegung reduziert. Die einzige Konkurrenz in Sachen steigender Adrenalinspiegel für diesen Film sind die finalen drei Minuten von „Wallace & Gromit“ (Frank Arnold, epd) Ufa-Stern und Lichtspielhaus (DEL)

The Specialist USA 94, R: Luis Llosa, D: Sharon Stone, Silvester Stallone

Wer ist eitler? Stone oder Stallone? Wer von den beiden zeigt mehr Fleisch, und wer kommt bei diesem Film mit weniger schauspielerischen Leistungen über die Runden? Ihr Duell der Exhibitionisten ist noch das interessanteste an diesem Action Film, in dem es irgendwie um Mafia, Rache und Explosionen geht.

Ufa-Stern

Sturmflut Deutschland 1993, R: Ulrich Schröder

Ein Dokumentarfilm mit vielen Luftaufnahmen, der die noch intakte Natur des Wattenmeeres und die Geschichte der Halligen zeigt - mit viel Wind, Wasser und nassem Ölzeug. Der richtige Film zur Großwetterlage.Kino 46

TaschengeldUSA 1994, R: Richard Benjamin, D: Melanie Griffith, Ed Harris Malcolm McDowell

Drei Zwölfjährige nehmen ihre Sexualerziehung selbst in die Hände, indem sie eine Prostituierte anheuern. Zum Glück treffen sie auf Melanie Griffith, die als Hure mit Herz die Kids vor dem Schlimmsten bewahrt. „Ed Harris und Melanie Griffith erwecken den Eindruck, als befänden sie sich in einer romantischen Komödie. Aber sobald Malcolm McDowell als sadistischer Gangster finster dreinblickend die Szene betritt, ist es mit der Idylle aus: zwei Welten, die auch der Film nur bedingt zusammenfügt.“ (Frank Arnold epd)UT-Kino

True Lies USA 1994, R: James Cameron, D: Arnold Schwarzenegger, Jamie Lee Curtis, Tom Arnold

Nun findet sich auch Regisseur Cameron in der Rüstungsspirale wieder, in der sich so viele Action-Regisseure verheddern: Nach Krachern wie „Terminator“ und „Alien II“ muß nun nochmal nachgelegt werden - diesmal spielen einen Atombombe und ein neuer Düsenbomber die Hauptrollen, neben denen selbst so schwerer Brocken wie Arnold ganz klein aussehen. . Schauburg

Vier Hochzeiten und ein Todesfall Großbritannien 1993, R: Mike Newell, D: Hugh Grant, Andie MacDowell

„Vier Hochzeiten und eine Beerdigung bilden das Gerüst für eine Liebesgeschichte mit Verzögerungen und eine sanfte Satire auf die bessere britische Gesellschaft und ihre Rituale. Funkelnd das Drehbuch, voller witziger Dialoge, auch – wenn es die Situation erfordert – dramatischer Zuspitzungen. (epd-Film) City

Wallace & Gromit USA 1994 , R: Nick Park.

Mit Wallace & Gromit entwickelt der Trickfilmspeziealist Nich Park ein Kinopaar, das gute Chancen hat, als die gekneteten erben von Laurel & Hardy in die Fimgeschichte einzugehen. Wallace ist ein typisch britischer Spießbürger im Strickpullover und vollgestopft mit abgedroschenen Redensarten, Gromit ist sein kluger Hund, der Zeitung und das Handbuch für Hundeelektronik liest.“ Modernes

Willkommen in Wellville USA 1994, R: Alan Parker, D:Anthony Hopkins, Bridget Fonda, Matthew Broderick

In dieser Verfilmung des Romans von T. Coraghessan Boyle darf man endlich einmal ungehemmt über die Gesundheitsapostel lachen. Hopkins verkörpert hier den fanatischen Dr. John Harvey Kellogg, der tatsächlich zum Beginn des Jahrhunderts Corn Flakes und Peanutbutter erfand und in seinem feudalen Kurhotel als Guru des „biologischen Lebens“ residierte. Mit Ziegenbart und Bugs-Bunny-Gebiß herrscht er über die Darmtrakte seiner Jünger. Die Torturen von Kellogg und seinen Opfern, die unter den absurdesten Kuren, Diäten und Apparaturen leiden müßen, bilden das mit sarkastischem Witz erzählte Panorama eines Fegefeuers der gesundheitlichen Eitelkeiten. Atelier und Casablanca (OL)

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