PKK droht mit Kamikaze-Anschlägen

■ Touristen sollen die Türkei meiden

Ankara/Berlin (dpa/taz) – Mit Anschlägen gegen deutsche Einrichtungen in der Türkei hat die „Volksbefreiungsarmee Kurdistans“ (ARGK) gedroht. Die ARGK ist der militärische Arm der Kurdischen Arbeiterpartei PKK. „Wenn Deutschland seinen Anteil an der Vernichtungs- und Zerstörungspolitik in Kurdistan fortsetzt, werden seitens der ARGK ökonomische und politische Ziele angegriffen. In der Türkei und in Kurdistan werden wir Selbstmordaktionen gegen deutsche Ziele durchführen“, heißt es in einer am Mittwoch abend von der kurdischen Nachrichtenagentur Kurd-A verbreiteten Erklärung der ARGK.

In der Erklärung wird ausdrücklich vor Urlaubsreisen in die Türkei gewarnt: „Jede Reise in die Türkei bringt Devisen für den schmutzigen Krieg. Ferien können an einem Kriegsschauplatz nicht stattfinden. Wer sich daran nicht hält ..., begibt sich in Lebensgefahr. Um unerwünschte Konsequenzen zu vermeiden, reisen Sie nicht in die Türkei und nach Kurdistan. Wie im letzten Jahr hoffen wir, daß unser Aufruf respektiert wird.“

Im vergangenen Jahr hatte die PKK die türkische Tourismusbranche durch Anschläge auf Ferienziele, etwa ein Bombenattentat auf den Badeort Antalya, in Verlegenheit gebracht. Prompt versuchte jetzt der aufgeschreckte türkische Polizeichef Agar zu beschwichtigen: Die türkischen Küsten seien „die sichersten von allen Ländern am Mittelmeer“ sagte Agar in Ankara.

Auch die Drohung mit Kamikaze-Kommandos wollte Agar nicht ernst nehmen. Die PKK sei zu solchen Aktionen in der Türkei gar nicht fähig. Türkische und deutsche Sicherheitsbehörden stünden in enger Zusammenarbeit. „Alle möglichen Ziele der separatistischen Terroristen werden bestens geschützt“, erklärte Agar. Aus dem Auswärtigen Amt in Bonn hieß es, die Drohungen der ARGK würden noch geprüft. Konkrete Hinweise auf mögliche Angriffsziele lägen nicht vor.