piwik no script img

Ost, West & Freud

Dresden (dpa) – Der typische Westdeutsche hält mehr und der typische Ostdeutsche weniger von sich als seine Mitmenschen. „Das paßt zum Bild des bescheidenen Ostlers und arroganten Westlers“, sagte der Psychoanalytiker und Leiter des Sigmund-Freud-Instituts Gießen, Horst-Eberhard Richter, in Dresden. Grundlage der Feststellung seien Ergebnisse einer im Dezember 1994 abgeschlossenen, repräsentativen Untersuchung. „Danach sehen sich die Westdeutschen als Individualisten, distanzieren sich von ihrer Umgebung, sind weniger gesellig, und enge Zusammenarbeit mit anderen ist ihnen unangenehm.“

Die Ostdeutschen schätzten sich kontaktoffener ein, arbeiteten gern mit anderen zusammen und nähmen innerlich mehr Anteil am Schicksal ihrer Mitmenschen. Auch in Partnerschaften hätten es die Ex-DDR-Bürger leichter, die Bedürfnisse des anderen nach sexueller Harmonie zu befriedigen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen