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■ MediaBazaarBrüsseler Kehrtwende

Paris (AFP) – Die französische Regierung ist über die Kritik des neuen EU-Kommissionspräsidenten Jacques Santer an einer Verschärfung der europäischen Fernsehrichtlinie verärgert. Santer hatte eine verbindliche Mindestquote für europäische Produktionen, wie sie Frankreich durchsetzen will, in der International Herald Tribune als „künstlich“ und „protektionistisch“ bezeichnet. Frankreichs Europaminister Alain Lamassoure sagte: „Ich bin von Santers Kritik an der audiovisuellen Politik Europas in einer amerikanischen Zeitung überrascht.“ In dem Interview hatte Santer gesagt, er ziehe Fördermaßnahmen für die europäische Film- und Fernsehproduktion Importbeschränkungen vor.

Der französische Branchenverband „Autoren, Regisseure, Produzenten“ wertete Santers Äußerungen als eine „völlige Kehrtwende der Brüsseler Kommission“. Santer, bisher Premierminister Luxemburgs, könnte von der mächtigen luxemburgischen Fernsehgesellschaft CLT beeinflußt sein, die Quoten strikt ablehnt. Paris will erreichen, daß die bestehende unverbindliche Quotenregelung zur Verpflichtung gemacht wird, als Schutz vor dem Übergewicht der US-Amerikaner.

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