piwik no script img

Boykott gegen Briten-Rinder

■ SPD-Länder gegen BSE-Verordnung der EU

Berlin (taz) – Die Dreijährigen dürfen rein – als Schlachtfleisch. Seit gestern gilt Horst Seehofers Dringlichkeitsverordnung, wonach auch in Deutschland britisches Rindfleisch verkauft werden darf, wenn die geschlachteten Tiere nach dem 1. Januar 1992 geboren wurden. Die Mehrheit der Bundesländer fordert ein Importverbot, Brandenburgs Landwirtschaftsminister ruft zum Boykott auf, das (federführende) Umweltministerium von Rheinland-Pfalz prüft rechtliche Möglichkeiten gegen den Alleingang des Bundesgesundheitsministers – den einzigen, den der CSU-Mann tatsächlich antrat. Er selbst will am Donnerstag im Bundestag seinen Meinungswandel erklären. Vor der Bundestagswahl hatte Seehofer mit der Drohung eines deutschen Solos der EU ein beschränktes Handelsverbot für Rindfleisch aus BSE-Beständen abgerungen. Im November erließen die Minister die Ausnahme, die nun auch in Deutschland gilt. Seit Januar 1992, behaupten die Briten, sei die BSE-Seuche unter Kontrolle. Nur glaubt das in Deutschland niemand. Auch der Fachverband Fleisch (Präsident: Großschlachter Heinz Annuss) empfiehlt, keine britischen Rinderhälften mehr einzuführen. Niklaus Hablützel Seite 6

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen