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Produktpiraten beklauen Indianer

■ Italienische Fabrikanten kopieren traditionelle Stoffe Die Kuna in Panama fürchten um ihre wichtigste Einnahmequelle

Panama-Stadt (IPS/taz) – Die beiden italienischen Unternehmer Gianni Florios und Bruno Cattermaier kamen als Touristen. Interessiert studierten sie die Stoffe, die die Kuna-Ureinwohner in Panama gewirkt hatten. Die Indianer gaben ihnen bereitwillig Auskunft.

Auf einer Fachmesse in Mailand im letzten November tauchten dann die indianischen Stoffe auf. Mit einem Laserverfahren hatten die italienischen Hersteller perfekte Kopien hergestellt. Nicht nur das Produktionsverfahren werde imitiert, sondern auch die Vielzahl der Muster in verschiedenen Farben, die zumeist Motive aus der Tier- und Pflanzenwelt sowie aus der Mythologie aufgreifen. Sollten die Unternehmer mit ihrer Ankündigung Ernst machen und die Stoffe in Serie fertigen, drohe den Indianern ein Versiegen ihrer bedeutendsten Einnahmequelle, sagte Kuna-Führer Atencio López in einem Gespräch mit Inter Press Service (IPS).

Es ist nicht das erste Mal, daß sich die Kuna mit geistigem Diebstahl konfrontiert sehen. Auch Pharmakonzerne aus den Industrieländern haben schon ihre Mitarbeiter vorbeigeschickt, um Erkundigungen über Heilpflanzen einzuziehen. Aber während sich US-Firmen über Produktpiraten in China aufregen, schweigen sie bei diesem Thema lieber.

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