Neues Konzept für Zeiss in Jena

■ Börsengang und bessere Kooperation mit der Jenoptik

Jena/Berlin (dpa) – Peter Grassmann, Vorstandssprecher des Zeiss-Konzerns in Oberkochen hat Schulaufgaben gemacht. Am Donnerstag werde in Jena ein neues Sanierungskonzept vorgestellt, sagte der Zeiss-Aufsichtsratsvorsitzende Roland Schelling am Wochenende. Schon der Beratungsort ist ein Signal: „Damit soll das Gewicht von Jena innerhalb des Zeiss-Konzerns verstärkt werden“, sagt Schelling, „Jena darf kein Sanierungsfall bleiben.“

Das ursprüngliche Konzept des angeschlagenen Zeiss-Konzerns sah vor, in Jena 600 von den heute noch 2.000 Arbeitsplätzen abzubauen. Damit der Schnitt milder ausfällt, will Schilling jetzt stärker mit den nach der Wende ausgegliederten Betriebsteilen der Jenoptik GmbH zusammenarbeiten. Im Hintergrund spielt auch das Land Thüringen mit, das über die noch mehrheitlich staatliche Jenoptik 49 Prozent der Anteile am Werk Jena hält. Noch im März, so Schilling, wolle man mit der Landesregierung darüber beraten, ob mit einem Gang an die Börse neues Kapital beschafft werden könne. Jenoptik-Chef Lothar Späth möchte zudem zehn bis zwanzig Prozent des Betriebsvermögens einem Mitarbeiterfonds übertragen.