: Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine
32 Variationen über Glenn Gould Kanada 1993, R: Francois Girard, D: Colm Feore
Ein Film nach musikalischem Muster: Der Pianist Gould gelangte zu seinem Ruhm durch die „32 Goldberg-Variationen“; Regisseur Girard nimmt das zum Vorbild seines Portraits. So erscheint Gould als Pianist, als Humorist, Naturliebhaber... Cinema
Am wilden Fluss USA 1994, R: Curtis Hanson, D: Meryl Streep, Kevin Bacon
Meryl Streep scheint inzwischen alles andere egal zu sein, wenn sie nur wieder eine starke Frau spielen darf. In diesem Actionfilm von einem der Fließbänder Hollywoods ist sie eine erfahrende Bootsführerin, die Mann und Kind auf einer Wildwasserfahrt vor zwei bösen Gangstern beschützen muß. In ihrem Vertrag steht bestimmt eine Extraklausel, die ihr zusichert, daß sie für jeden Sprung ins kalte Wasser einen von jenen großartigen Monologen mit viel Nahaufnahmen absondern darf, nach denen sich die Schauspieler ja bekanntlich alle Finger lecken. So wird in diesem Film eindeutig zuviel geredet und gerudert. Aber zum Finale sieht man immerhin mal Frau Streep mit einem Revolver in der Hand. UT-Kino und Ufa-Palast
AndréUSA 1994, R: George Miller, D: Keith Carradine, Tina Majorino
„Ein kleines Mädchen kämpft in den 60er Jahren für ihr Haustier: einen Seelöwen namens Andre. Ein netter Familienfilm auf den Spuren von „Free Willy“ und „Flipper“ mit versteckter Message: Rettet die Seelöwen !“ (TV-Spielfilm) UT-Kino, Ufa-Palast und Gloria-Palast (DEL)
Auch Zwerge haben klein angefangenBRD 1970, R: Werner Herzog, D: „ausnahmslos Liliputaner“ (Verleih)
Herzogs verzerrtes Schreckbild über den Aufstand in einem Heim für Zwergwüchsige. Der „große“ Direktor ist fort, die Zwerge erheben sich gegen sein autoritäres Regime. Der Stellvertreter beruft sich auf die bewährte Ordnung, droht einem Zögling etwas anzutun, wenn seinen Forderungen nicht nachgekommen wird. Aber die Rebellen wollen nicht. Sie quälen die ganz Kleinen, töten eine Muttersau und demolieren das Inventar der Anstalt. Ein negatives Gleichnis, von zwingender Logik und böser Konsequenz. (taz, Die Zeit) Kino 46
Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Krol
Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: „Wortmanns Film ist ein sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenzen an das deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achtziger. Im Grunde ist „Der Bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd Film) City, Passage (DEL) und UT-Kino
Big Time, USA 1988, R: Chris Blum, D: Tom Waits, Michael Blair
„In seiner Bühnenshow „Frank's Wild Years“ mit Songs aus seinen letzten drei Platten spielt Tom Waits auf einer düsteren Bühne mal den schleimigen Ansager eines Nightclubs, mal Prediger, Trunkenbolt oder den unterhaltsamen Erzähler am Piano. Überraschend ist dabei nicht nur, wie schnell und überzeugend er in diese Rollen schlüpfen kann, auch seine Reibeidenstimme ändert sich von Stück zu Stück: Waits krächzt in allen Registern, heult wie ein Wolf, schreit oder verzerrt seine Stimme durch ein Megaphon.“ (Wilfried Hippen, taz 1988) Kino 46
Blick zurück nach vorn BRD 1994, R: Adele Mecklenborg
Portrait der Bildhauerin und Antifaschistin Truus Menger. Während der deutschen Besatzung Hollands kämpfte Truue Menger zusammen mit ihrer Schwester und einer Freundin für die KP gegen die Nazis. Mit ihren Skulpturen und Plastiken setzt sie sich heute mit Faschismus und Rassismus auseinander.
Vor dem Film wird es eine Übersicht über die deutscheBesetzung der Niederlanden geben, anschließend eine Diskussion mit der Regisseurin. Kino 46
Braindead Neuseeland 1992, R: Peter Jackson, D: Timothy Balme, Liz Moody
„Diese aberwitzige Geschichte vom Muttersöhnchen Lionel, dessen Liebe zu Paquita beinahe von der Zombie-Mama verhindert wird, markiert nicht den Beginn einer neuen Horror-Welle. Der Film ist zugleich Höhe- und leider auch Endpunkt des Genres: Mehr Blut ist schwerlich möglich und mehr Humor wohl auch nicht. Außerden zitiert „Braindead“ - wie das im Horror so üblich ist - so ausführlich aus allem, was ihm vorausgegangen ist, daß er selbst zu einer Bilanz des Genres wird.“ (taz) Cinema
Delicatessen Frankreich 1990, R: Jean–Pierre Jeunet, Marc Caro, D: Marie-Laure Dougnac, Dominique Pinon
Ein arbeitsloser Zirkus-Artist gerät in ein düsteres Vorstadt-Haus, in dem ihm ein Fleischer nach dem Leben trachtet, damit die übrigen Hausbewohner mit nahrung versorgt werden. Faszinierend und sehenswert ist der Film vor allem dann, wenn sich die fabel zugunsten von Bewegungen, Tönen, Farben und Ideen zu einem eigenwilligen Erzählrhythmus auflöst. Gondel
Die Detektivin Frankreich 1993, R: Tonie Marshall, D: Anemone, Roland Bertin
„Anders als der deutsche Verleih verzichtet die Autorin und Regisseurin Tonie Marshall darauf, die Profession ihrer Protagonistin als Köder zu benutzen. So stellt sie von vornherein klar, daß es ihr sehr viel mehr um Maxime geht als um das Detektiv-Genre. Bei Marshall dreht sich alles um diese Figur: Der Film ist eine Charakterstudie, ein zugleich unspektakuläres und kraftvolles Portrait einer sehr ungewöhnlichen Frau.“ (epd Film) Atlantis
Enthüllung USA 1994, R: Barry Levinson, D: Michael Douglas, Demi Moore
„Der Film bewegt sich haarscharf am Rande konservativer Klischees. Zwar zieht ausgerechnet eine Frau als Bösewicht den schwarzen Peter, während der in Versuchung geführte Familienvater achtbar seinen Mann steht, aber zugleich demonstriert „Enthüllung“ eindrucksvoll, daß der Griff an die Genitalien nur ein weiterer Mosaikstein im betriebsinternen Machtspiel ist.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast, UT-Kino und Muwi (OL)
Erdbeer und Schokolade Kuba 1993, R: Tomas Gutierrez Allea, Juan Carlos Tabio, D: Jorge Perrugoria, Vladimir Cruz
Noch bevor die große Flucht begann, hat Allea, der große Mann des kubanischen Kinos, seine Liebeserklärung an sein Heimatland verfasst und die endet, wie könnte es anders sein, mit dem Abschied von Kuba. Eine witzige, bisweilen melancholische Komödie über Kommunisten und Schwule, über schwarze Magie und den schwarzen Markt, über John Donne, Vargas Llosa und Maria Callas, über Sonnenblumen und kaputte Kühlschränke.Cinema
Exotica Kanada 1994, R: Atom Egoyan, D: Bruce Greenwood, Mia Kirshner
Im Nachtclub Exotica treffen sich jeden Abend der respektable Steuerprüfer Francis und die Stripperin Christina, die in Schulmädchenuniform die besonderen Phantasien ihrer Voyeure befriedigt. Hinzu kommen Christinas Freundin und ihr ehemaliger Liebhaber, der sie mit lasziver Stimme zwischen den Palmen des Clubs dirigiert. Atom Egoyan erzählt eine verwobene Geschichte von allen Formen der Liebe und exotischen Genüssen, und zeigt, daß nichts so ist, wie es scheint. Kino 46, Atelier
Forrest Gump USA 1994 R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field
Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. Schauburg, City und Gloria-Palast (DEL)
Frankenstein USA 1994, R: Kenneth Branagh, D: Kenneth Branagh, Robert Di Niro, Helena Bonham
„Branaghs Film ist ein Spektakel zum Ende des Jahrhunderts. Was steckt nicht alles in diesem tempogeladenen Film, der selbst ein Patchwork ist, ein schillerndes Monster: Mary Shelley vielleicht, vor allem aber all die Theaterversionen und Filmfassungen, die perverse „sophistication“ von James Whale, die knallbunte Subtilität von Terence Fisher, der „body horror“ von Stuart Gordon, der Klamauk von Monty Python und Mel Brooks, die Aktualisierungen von Roger Corman.“ (epd-Film) Ufa-Stern
In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod, BRD 1974, R: Alexander Kluge, Edgar Reitz, D: Dagmar Böddrich, Jutta Winkelmann
„Eine sarkastische und rasant unterhaltende Deutschlandrevue, in der aphoristische Gesellschaftskritik á la Adorno/Horkheimer, urwüchsiges Polit-Engagement im studentischen Jungmädchen-Stil, gewitztes Rporter-Handwerk und cineastische Inszenierungskünste schillernd und widersprüchlich zusammenspielen. Gezeigt wird die Stadt Frankfurt in Zuständen des Aufruhrs und Chaos, so gefilmt, daß dokumentarische Aufnahmen und fiktive Elemente eine esplosive Einheit bilden, ein surrealistisches Wirklichkeitsbild.“ (Der Spiegel) Kino 46
Junior USA 1994 R: Ivan Reitman, D: Arnold Schwarzenegger, Danny DeVito, Emma Thompson
In „Twins“ wurden uns Schwarzenegger und DeVito schon als Zwillingspaar verkauft, und weil diese Komödie recht gut lief, müßen sich einige Strategen in Hollywood den Kopf darüber zerbrochen haben, wie man die beiden in eine noch absurdere Situation bringen könnte. Jetzt wird also Schwarzenegger Mutter und läuft mit einem immer dicker werdenden Bauch herum. Mit dem kann man wirklich alles machen. Ufa-Stern
Keiner liebt mich Deutschland 1994, R: Doris Dörrie, D: Maria Schrader, Elisabeth Trissenaar, Peggy Parnass
„Im neuen Film von Beziehungs-Schreinerin Doris Dörrie geht–s ums Modethema „Singles“. Fanny Finck will nicht mehr alleine sein. Unter den Bewohnern ihres Appartementhauses sucht sie nach dem Richtigen. Wie immer bei „Männer“-Frau Dörrie soll's komisch sein. Ist es aber leider nur selten.“ (TV-Spielfilm) City, UT-Kino
Die kleinen Superstrolche, USA 1994, R: Penelope Spheeris, D: Travis Tedford, Bug Hall
„Für kleine leute von 5-15 waren die „Kleinen Strolche“ im Fernssehen Vorbild für schlechtes Benehmen in jeder lebenslage. Nun hat Penelope Spheeris (“Waynes's World“) eine Neuauflage der Mini-Anarchos gewagt. Es wurde nach neuen Kindergesichtern gefahndet, die Episoden modernisiert und mit großem Aufwand umgesetzt. Ergebnis: Ein lustiger Film, der zwar weit von der rotzigen Gesetzlosigkeit des Originals entfernt ist, der aber ohne Reue vergnügt.“ (TV Spielfilm) City
Der König der Löwen, USA 1994, R: Rob Minkoff
„Auch das neueste Produkt aus den Cartoon-Studios der Disney Fabrik ist für Superlative gut, räumte „The Lion King“ doch als einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten an den amerikanischen Kinokassen ab. Einen Großteil seines Charmes verdankt er den skurrilen und witzig porträtierten Randfiguren. Und deren Kapriolen entstehen nach wie vor in Handarbeit.“ (TV Spielfilm)Schauburg, Ufa-Palast, UT-Center
Der Krieg der Knöpfe Frankreich 1961, R: Yves Robert, D: Pierre Trabaud, Jean Richard
Die Jugendlichen zweier französischer Dörfer befehden sich seit Urzeiten. Ein nichtiger Anlaß genügt, und die Bauernsöhne fallen im Wald über sich her. Den Unterlegenen droht eine unvergleichliche Schmach: Ihnen werden alle Knöpfe abgeschnitten. Zu hause setzt es dann erst recht etwas, können die armen Bauern im Frankreich der fünziger Jahre doch nicht ständig Knöpfe kaufen.
Ein spannend inszenierter Jugendfilm nach einem Roman von Pergaud. Satirisch und teilweise sarkastisch schildern Autor und Regisseur das Provinmillieu als Brutstätte von Vorurteilen und latenter Gewalt. UFA-Palast
Leon, der Profi Frankreich 1994, R: Luc Bresson, D: Jean Reno, Gary Oldman
„Nikita ist wieder da ! Nur heißt sie Mathilda und ist erst zwölf Jahre alt. Der französische Kutregisseur Luc Bresson bediente sich für „Leon“ im eigenen Werk. Seine Titelfigur, der milchtrinkende ,schweigende Hitman Leon, ist eine Weiterentwicklung des, ebenfalls von Jean Reno gespielten, „Nettoyageurs“ in „Nikita“. Und die kleine Mathilda ist eine jüngere Ausgabe der Punkerin Nikita. Bessons Film, komplett in New York gedreht, räumte in Frankreich und den USA kräftig ab.“ (TV-Spielfilm) City
Madita und Pim
Madita hat Tausend Flausen und gute Ideen im Kopf, die sie mit ihrer kleinen Schwester Lisabet durchführt. Sie leben in einem kleinen Dorf in Schweden. Mit von der Partie sind bei den Abenteuern noch das Kindermädchen Alva und der Nachbarssohn Abbe. Nach einer Erzählung von Astrid Lindgren. Kinderkino im Kino 46
Muriels Hochzeit Australien 1994, R: P.J. Hogan, D: Toni Colette.
„Märchen werden wahr, nur anders als ertäumt. Ein unansehnliches Aschenputtel findet, (unterlegt mit Abba-Musik) wenn schon nicht ihren Traumprinzen, so doch die Kraft, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Regisseur P.J. Hogan macht sich mit schrillem Humor über bürgerliche Vorstellungen vom großen Glück lustig. Der Zwang, gesellschaftlichen Vorstellungen entsprechen zu müßen, wird köstlich ad absurdum geführt.“ (D. Lackner, TV-Spielfilm) Schauburg, Ufa-Stern und Casablanca (OL)
Natural Born Killers USA 1994, R: Oliver Stone D: Juliette Lewis, Woody Harrelson, Tommy Lee Jones
„Süß bedrohlich wie zu dichter Konfetti-Regen prasselt „Natural Born Killers“ auf Gläubige und Nichtgläubige. (...) Mit einem Thanksgiving-Korb voll visueller Ideen hat sich Stone vorgenommmen, sowohl David Lynch wie auch Kokshead Quentin Tarantino – auf dessen Story das ganze basiert – aus dem Feld zu schlagen. (..) Natürlich ist Stone auch auf den Serial-Killer- Zug aufgesprungen. Wickey und Mallory sind seine Variante von Bonnie und Clyde. (...) Daß Stone die neuesten Zelebritäten-Kalamitäten um O.J. Simpson aufruft, um sein Projekt zu verteidigen, ist natürlich reine Heuchelei; und es sind genau diese Prätentionen, die einen Megaballon wie diesen Film wie Sandsäcke am Boden halten.“ (Mariam Niroumand, taz) Cinema
Nightmare before Christmas USA 1993, R: Tim Burton
„In Halloweenland ist Jack Skellington, ein langes, dürres Knochengerüst, das sich elegant wie Fred Astaire bewegt, der ungekrönte König. Er beherrscht die Kunst des Angstmachens wie kein zweiter. Doch irgenwie ist der sensible Jack die ganze Sache leid. Als er bei einem Waldspaziergang plötzlich im friedlichen Weihnachtsland landest, wird es ihm ganz warm ums herz. Jetzt will auch er die Menschen glücklich machen und nicht mehr erschrecken.
Sehenswert ist Nightmare before Christmas vor allem wegen der phantasievollen, voller Details steckenden Kulissen, wegen der skurrilen, teils von Burton (ehemaliger Zeichner bei Walt Disney) selbst entworfenen Geister und nicht zuletzt wegen der ausgefeilten Tricktechnik.“ Modernes
Nightwatch – Nachtwache Dänemark 1994, R: Ole Bornedal, D: Nikolaj Waldau, Kim Bodia
„Jurastudent Martin arbeitet als Nachtwächter in der Krankenhaus-Pathologie. Hier hofft er, genügend Zeit fürs Bücherstudium zu finden. Doch der schaurige Ort läßt den armen Kerl schon bald an seinem Verstand zweifeln. Und dann schlägt wieder der langgesuchte Ritualmörder zu. Mit ausgeprägtem Gefühl für Stimmungen nutzt Bornedal die unheimliche Aura der einsamen Krankenhausflure. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, UT-Kino
Nur für Dich USA 1994, R:Norman Jewison, D: Marisa Tomei, Robert Downey jr.
„Ich wurde geboren, Dich zu küssen“, wispert die Schöne auf dem langen, romantischen Spaziergang voller Seelenverwandtschaften, in deren Verlauf beide eine Szene mit Audrey Hepburn und Gregory Peck aus „Ein Herz und eine Krone“ wiederholen. Wenn der Film trotzdem unbefriedigt läßt, so einerseits, weil der Versuch, italienische Luft und Atmosphäre auf Zelluloid zu bannen, so furchtbar anstrengend wirkt. Vor allem aber, weil die ganze Inszenierung glatt und klischeelastig abgespult wirkt. Regisseur Jewinson wollte sich amüsieren, sich entspannen mit „ein bißchen Liebe“, wie er ganz offen bekennt. Vielleicht reicht es zum Amüsement der Zuschauer.“ (Epd-Film) Ufa-Palast, UT-Kinocenter sowie Lichtspielhaus
Der Pagemaster USA 1994, R: Maurice Hunt, Joe Johnston, D: Macaulay Culkin, Christopher Lloyd
Die abenteuerliche Geschichte vom besserwissenden und bis zur Lebensuntauglichkeit aufgeklärten Richard, der in einer Leihbibliothek mit Moby Dick und den Piraten der „Schatzinsel“ spielt. Mischung aus Zeichentrickspektakel und realem Film, der Kinder vielleicht nicht zum Lesen bringt, aber Spaß macht. Ufa-Stern
Das Piano Neuseeland 1993, R: Jane Campion, D: Holly Hunter, Harvey Keitel
Kunstvolle Landschaftsbilder, zum Dahinschmelzeln arrangiert, darin sind die Charakterköpfe der Akteurinnen so malerisch drapiert, daß Kritik und Publikum gleichermaßen schwärmten – auch wenn hinter dem schönen atmosphärischen Schleier die Charaktere eher entgleiten als feste Kontur gewinnen. Gondel
Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel
„Das Bild einer verkommenen, brutalen Welt, das hier mit großem Ablomb aufgebaut wird, fällt freilich bei näherer Betrachtung in sich zusammen. Weil für die meisten Beteiligten – ob sie es verdient haben oder nicht – alles noch einmal glimpflich ausgeht, läuft der Furor ins Leere.“ (epd) Schauburg
Quiz Show USA 1994, R: Robert Redford, D: John Turturro, Rob Morrow, Ralph Fiennes
Die ultimative Desillusionierung über den Hintergrund der TV-Game-Shows. Robert Redford läßt die Kontrahenten Turturro und Fiennes im Spiel um Wissen und Geld gegeneinander antreten, demaskiert die vermeintlichen Verlierer und Gewinner. Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren, als der amerikanische Traum via Bildschirm in die Wohnzimmer einzog. Doch über die Macht der Fernseh- und Quotenmacher wacht der integre Staatsanwalt. Bis zum letzten Statisten ein perfekt besetzter Film, durch und durch moralisch. Schauburg, Ufa-Palast und UT-Kino
Richie Rich USA 1994, R: Donald Petrie, D: Macaulay Culkin, John Larroquette
"Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen. Macaulay Culkin ist der reichste Junge der Welt - oder spielt er ihn nur ? Nach einem (in den USA) beliebten Zeitungs-Comicstrip inszeniert, engagierte man Noch-Kinderstar Culkin für die Rolle des reichen Richie, der sich sogar eine eigene Fitneßtrainerin leisten kann. Nichts beonderes ? Sie heißt Claudia Schiffer !“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast, UT-Kino
00-Schneider – Jagd auf Nihil Baxter Deutschland 1994, R (?): Helge Schneider, D: Helge Schneider und seine Kumpel
Das Schlimmste, was man über einen Film von Helge Schneider sagen kann, ist wohl, daß er „gar nicht so schlecht“ sei. Jeder Verriß bestätigt nur Schneiders Konzept des absichtlich schwachsinnigen Kinos, und der Kritiker von „TV Today“ hat daraus die kluge Konsequenz gezogen und dem Film das Prädikat „nicht zu bewerten“ gegeben. Schneiders Fangemeinde kann jetzt auch wieder im Kino dazu beitragen, seine überraschend smart durchkalkulierte Erfolgskarriere zu fördern. Denn eines hat Schneider von Otto gelernt: er ist mit seinen Memoiren, einem Kriminalroman, CDs und Liveauftritten im Fernsehen in allen Medien präsent. Ufa-Stern, Modernes
Speed USA 1994, R: Jan De Bont D: Keanu Reeves, Dennis Hopper, Sandra Bullock
„Ein Film, der seinem Titel vollauf gerecht wird, Cinema pur aus Hollywood. Eine Geschichte auf Bewegung reduziert. Gleich die Titelsequenz, in der die Kamera in einem Aufzugsschacht abwärts gleitet, und dabei die Titel (so plastisch, als seien sie in 3-D) kurz aufblitzt, entwickeln einen Sog, der den Zuschauer anschließend zwei Stunden lang nicht losläßt. Mit der Präzision eines Uhrwerks läuft alles ab Vorspiel, Drama, Nachspiel. (...) Die einzige Konkurrenz in Sachen steigender Adrenalinspiegel für diesen Film sind die finalen drei Minuten von „Wallace & Gromit“ (Frank Arnold, epd) Ufa-Stern)
Star Trek - Treffen der Generationen USA 1994, R:David Carson, D:William Shatner, Patrik Stewart, Malcolm McDowell
„Wenngleich die alte Crew nur einen kurzen Auftritt hat, Spock und Pille gar gänzlich fehlen, hat das neue Kino-Epos durchaus jenen naiven Charme der Ur-Enterprise. Bösewicht und Specialeffekte sind sogar besser als je zuvor. Auch an Selbstironie wird nicht gespart: Scotty und Kirk zeigen selbstbewußt Bierbauch. Derweil die „Next Generation“-Besatzung mangels Sicherheitsgurten wieder kräftig von den Sesseln geschüttelt wird. Beim großen Showdown gibt's bewußt nostalgisch alte Papp-Kulissen samt träger Zweikampf-Dramaturgie.“ (Bremer) Europa
Tödliche Geschwindigkeit USA 1994, R: Deran Sarafian, D: Charlie Sheen, Nastassja Kinski
„Der Kalte Krieg geht weiter, und die Spione werden immer attraktiver. Um so schlimmer, daß die hübsche Fallschirmspringerin Chris (Nastassja Kinski) gleich beim ersten Absprung verunglückt. Ein schwerer Schlag für ihren Lehrer „Ditch“ (Charlie Sheen). Bis alles geklärt ist, und sich beide in den Armen liegen, fällt noch einiges vom Himmel, was dort nicht hingehört ! „Tödliche Geschwindigkeit“ - in den USA ein Flop - macht dank unglaublicher Stunts Spaß.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern
Das Versprechen BRD 1994, R: Margarethe von Trotta, D: Corinna Harfouch, August Zirner, Eva Mattes, Hark Bohm
Berlin, kurz vor dem Mauerbau: Vier junge Leute fliehen durch die Kanalisation in den Westteil der Stadt. Konrad bleibt zurück, schafft die rettende Hast durch den Tunnel nicht. Er verspricht seiner Freundin Sophie, nachzukommen und wird dieses Versprechen bis 1989 nicht einlösen. Der Film erzählt eine Liebesgeschichte, die an den politischen Verhältnissen scheitert. Konrad macht in der DDR Karriere, läßt sich von der Staatssicherheit erpressen und ist unfähig, sein individuelles Glück in dem Nischenstaat zu finden. Schauburg, Gondel und Casablanca (OL)
Wilde Herzen Frankreich 1994, R: André Techiné, D: Elodie Bouchez, Gael Morel
Ein idyllischer Ort in Frankreich 1962. In Algerien tobt der Befreiungskrieg, auf den grünen Hügeln von Villeneuve-sur-Lot scheint die Welt noch in Ordnung. Doch die Jugendlichen des örtlichen Gymnasiums spüren die Auswirkungen des Krieges auch dort, kämpfen mit ihren ersten Liebesgeschichten und ihrer Sexualität. Maite liebt Francois, Francois liebt Serge, Serge liebt Maite und alle sind dem wilden Treiben der Herzen im Sommer an einem Bach ausgesetzt. Cinema
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