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Gemsen ignorieren Ikarus

■ Ergebnis einer Studie: Tiere wenig beeinträchtigt durch Gleitschirmflieger

Oberstdorf/München (taz) – Wie reagieren Gemsen und Bergziegen auf Gleitschirmflieger und Hängesegler? Dieser Frage sind im Rahmen einer ausführlichen Studie Experten der Wildbiologischen Gesellschaft München nachgegangen. Interessantes Ergebnis, das am Dienstag abend in Immenstadt im Oberallgäu vorgestellt wurde: Dort, wo schon längere Zeit viel geflogen wird, scheren sich die Wildtiere nichts mehr um Hängegleiter und sonstige Luftikusse. So wurden am Nebelhorn bei Oberstdorf beispielsweise Gemsen beobachtet, die in aller Seelenruhe liegen blieben, als Gleitschirmflieger über sie hinwegsegelten. Viel größere Angst scheinen die Tiere dagegen vor Wanderern zu haben. Die tauchten in der Regel zwei Stunden vor den Fliegern auf. Gemsen und Rothirsche seien deshalb oft schon verschwunden, bevor die ersten Drachenflieger starteten, beobachteten die Wildbiologen. Auch Steinadler reagierten überwiegend gelassen, wenn Menschen an ihren Horsten vorbeiflogen. Drei Jahre hatten die Wissenschaftler sich auf die Lauer gelegt, um die Auswirkungen des Gleitschirmsports auf die Tierwelt zu beobachten. Fazit für das Landratsamt Oberallgäu: Hängegleiterlandeplätze müssen ausgewiesen werden, und zwar nur dort, wo die Natur sich bereits darauf eingestellt hat. Klaus Wittmann

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