: Unterm Strich
Wann der immer wieder verschobene Mordprozeß gegen den Rapper Calvin Broadus, genannt Snoop Doggy Dogg, beginnen wird, ist immer noch unklar. Snoops Anwalt David Kenner rechnet mit einer Frist bis spätestens Ende März und betont seine Zuversicht auf einen Freispruch. Snoop Doggy Doggs Anklage lautet auf Mord, Beihilfe zu einem Anschlag und Verdunkelung der Tatsachen nach einem Drive-by-Shooting im August 1993 in Los Angeles, bei dem ein Mann namens Philip Woldermariam ums Leben kam. In einem Interview mit dem britischen NME betonte Kenner, das Hauptproblem sei die negative Berichterstattung in den US-Medien, die schon zu einer Vorverurteilung geführt habe. Wie schon im Falle O.J. Simpson wird die Auswahl der Geschworenen den eigentlichen Beginn des Prozesses weiter hinauszögern. „Wir werden eine intensive Befragung durchführen mit dem Ziel, die Haltung der Geschworenen zu Rapsängern herauszufinden. Wir werden daraus sehen können, wie sie auf die Berichterstattung reagiert haben. Wenn die Geschworenen aufmerksam den Sachverhalten folgen, wird alles sich klären lassen.“ Wird Snoop Doggy Dogg schuldig gesprochen, kann das Urteil auf bis zu 40 Jahre lauten. Auch zwei Leute aus seiner posse, die bei der Schießerei dabeiwaren, sind angeklagt.
Unter dem Titel „Otto Rank – Verschwiegener Gigant der psychoanalytischen Bewegung“ lädt die Deutsche Otto Rank Gesellschaft vom 3. bis 5. März nach Düsseldorf. Das Symposium soll „auf die fast völlige Verdrängung des umfangreichen Werkes von Otto Rank im deutschen Sprachraum aufmerksam machen und die Bedeutung und Aktualität seines Beitrages zur Psychotherapie, Anthropologie, Kultur- und Kunstgeschichte in einem interessierten Fachkreis erörtern“. Interessenten wenden sich an die Otto Rank Gesellschaft, Cantadorstraße 18, 40211 Düsseldorf.
Keine Ente, behauptet die Los Angeleser Tageszeitung Daily News, ist die Nachricht, daß David Crosbys (Ex-Byrds, Ex-Crosby, Stills & Nash, Ex-Crosby, Stills, Nash & Young) Leber im lokalen Hardrock Café ausgestellt werden soll, und zwar als Mahnmal gegen Alkoholmißbrauch. Wird das den Umsatz fördern? Sicher keine Ente ist, daß Crosby sich einer Lebertransplantation unterziehen mußte.
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