piwik no script img

Vorschlag

■ Klima-Film-Tage im Tränenpalast

Vier Wochen bevor in Berlin der UN-Klimagipfel eröffnet wird, lädt die Grüne Liga zu den Klima-Film-Tagen ein. Heute und morgen werden im Tränenpalast vor allem Kurzfilme gezeigt, die sich mit dem Treibhauseffekt und seinen Folgen beschäftigen. Zudem stehen Konzerte und Diskussionen auf dem Ganztagsprogramm. „Nach uns die Sinnflut“ – gewinnt durch die stetige Erhitzung der Atmosphäre und die schmelzenden Pole traurige Aktualität. Grund genug, die Filmtage unter dieses Motto zu stellen und sie heute um 19 Uhr mit dem gleichnamigen Dokumentarfilm von Thomas Brodbeck zu eröffnen. Ihm folgt ein zweiter Dokumentarfilm, der zeigt, wieviel stärker die Entwicklungländer schon jetzt von den Klimaveränderungen betroffen sind: Überschwemmungen in Küstenregionen, lang anhaltende Dürren im ohnehin trockenen Landesinnern: „Keine Welt für alle“ (Regie: Thomas Weidenbach) zeigt diejenigen im Treibhauszeitalter, die nichts dafür können, die vom Reichtum nicht profitieren dürfen, der den tödlichen Effekt hervorbringt.

Die Gründe, warum entschieden und vor allem schnell gehandelt werden muß, sind also allen filmisch vor Augen geführt, wenn um 21 Uhr die Klimapolitik Berlins auf dem Podium diskutiert wird. Umweltstaatssekretär Lutz Wicke wird Innenstadtring und Tiergartentunnel gegenüber zahlreichen Vertretern von umweltpolitischen Initiativen sowie Rolf Sartorius vom Umweltbundesamt und dem umweltpolitischen Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Hartwig Berger, verteidigen müssen. Zwei Stunden später jedoch wird die Bühne geräumt und der Ostberliner Band „Silly“ Platz gemacht. Die Gruppe aus dem Prenzlauer Berg hatte vor zwölf Jahren ihren Durchbruch mit der LP „Mont Klamott“. Ein Jahr später wurde ihre Platte „Zwischen unbefahrenen Gleisen“ als „staatsfeindlich“ verboten. Filmischer Schwerpunkt des Samstagabends ist „Der Marsch“ von David Wheatley, ein englischer Film von 1990. Der Spielfilm zeigt Flüchtlinge aus dem Süd-Sudan, die sich auf den langen Marsch in den rettenden Norden aufmachen. „Diese Gruppe wächst beständig an, und am Ende sind Millionen unterwegs, um in die Festung Europa einzudringen“, beschreibt Gisela Mwaungulu von der Grünen Liga das Zukunftsszenario. Die erschreckende Nähe von Fiktion und Realität wird deutlich werden, wenn nach einem kurzen Solokonzert von Buba Jammeh aus Gambia um 21 Uhr Politiker, Wissenschaftler und Vertreter entwicklungspolitischer Initiativen auf der Bühne über „Fluchtursachen“ diskutieren. Neben den Filmen, Diskussionen und Konzerten gibt es ein Kinderprogramm, das bereits heute vormittag mit drei Kurzfilmen beginnt. „Der grüne Kaktus – Kinder werden umweltaktiv“ ist ein Film, der die Kinder ebenso zum Mitmachen aufruft wie das nachfolgende Puppenspiel „Der Wald“. Das KinderFilmFest findet auch morgen von 10 Uhr bis 16.30 Uhr statt. Den Abschluß der Klima-Film-Tage bildet das Konzert von Buba Jammeh und seiner Barrawulo Band am Sonnabend ab 23 Uhr. Christian Arns

Heute und morgen im Tränenpalast, Bahnhof Friedrichstraße

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen