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Streit um den Flughafen. Was sonst?

■ Neue Debatte über Standort / Berliner CDU für Schönefeld

Die Diskussion um den geeigneten Standort für den neuen Großflughafen Berlin-Brandenburg (BBI) ging am Wochenende weiter. Während sich die Mehrheit der Berliner Bevölkerung in einer Umfrage eindeutig für Schönefeld aussprach, erneuerte der Bundesrechnungshof seine generellen Bedenken gegen das Projekt. Der Brandenburger Regierungssprecher Erhard Thomas verwies hingegen darauf, daß Sperenberg und Schönefeld weiterhin gleichberechtigt im Rennen sind.

Der Tagesspiegel schrieb gestern unter Berufung auf einen noch unveröffentlichten Bericht, bei den Rechnungsprüfern stoße Sperenberg offenbar weitgehend auf Ablehnung. Als Alternative sollte grundsätzlich auch der Ausbau bestehender Flughäfen erwogen werden. Für Schönefeld solle ein Ausbaukonzept erarbeitet werden, das später bedarfsweise erweitert werden könnte. Zudem stelle sich für die Rechnungsprüfer die Frage, ob der Bund überhaupt daran interessiert sein könne, daß in der Berliner Region ein neuer Großflughafen gebaut werde als Konkurrenz zu Frankfurt und München.

Der Potsdamer Regierungssprecher Thomas hat die Bedenken des Rechnungshofes in der Sache als nicht neu bezeichnet. Nach seinen Angaben hat es in der vergangenen Woche Signale aus Bonn gegeben, wonach entsprechend der Spitzenverabredung vom 10. Februar Sperenberg und Schönefeld weiter gleichberechtigt im Rennen seien. Thomas warnte davor, mit einer schnellen Festlegung auf Schönefeld den vermeintlich leichteren Weg zu gehen.

Indes sind die Einwohner Berlins offenbar eindeutig für Schönefeld. Das ergab eine infas-Umfrage. Demnach sprachen sich 86 Prozent der Befragten für den Standort am Südrand Berlins aus, von den Ostberlinern sogar 91 Prozent. Nicht so eindeutig ist das Meinungsbild hinsichtlich der Frage, ob überhaupt ein neuer Großflughafen gebaut werden soll. Nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung (51 Prozent) ist für einen Neubau, immerhin 47 Prozent verneinen die Notwendigkeit. ADN

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