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Knatsch unter Kaufleuten Kaufleuten

■ City-Anzeige war nicht abgesprochen

Die ganzseitige Anzeige im „Kurier am Sonntag“ (taz 14.3.) hat der Vorstand der City-Initiative nicht mit seinen 58 Mitgliedern abgesprochen. Für Grummeln sorgt vor allem die Überschrift „Ampel aus, lieber Klaus“. Reinhard Wiesener (Reederei Schreiber) etwa findet die Überschrift „doch etwas polemisch, gegen die SPD gerichtet – da steh' ich nicht hinter“. Gert Tege (Barlage) vom Vorstand der City-Initiative verteidigt sich jedoch: Hätte man alle Mitglieder gefragt, wäre doch nur ein Kompromiß herausgekommen. Joachim Kiefert (Gaststätten) allerdings wäre schon gern gefragt worden: „Ich halte alles nicht für gut, was unter die Gürtellinie geht. Ich würde auch Wedemeier und den Grünen nicht unterstellen, daß sie Schlechtes für Bremen wollen.“ Die Forderung nach einer ersten kostenlosen Stunde in den Parkhäusern aber unterstützt er.

Genau diese Forderung aber hat das Mitglied Brepark (Bremer Parkplatz GmbH) auf die Palme gebracht. Schließlich darf eine städtische Gesellschaft sich nicht politisch äußern, die Brepark steht jedoch als Mitglied der Initiative auf der Anzeige. Am Montag hatte sich die Brepark in einem scharf formulierten Schreiben von der Anzeige distanziert. Es absurd, öffentliche Dienstleistungen zu verschenken, poltert Jürgen Lüthge, Baustaatsrat und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Brepark. Sollen doch die Kaufleute wieder selbst Bons für die erste Stunde ausgeben. Nochmal solch eine Anzeige, und die Brepark werde aus der City-Initiative austreten.

Persönlich findet Jürgen Lüthge die Überschrift aber durchaus ambivalent: Einerseits drücke sich in „Ampel aus, lieber Klaus“ Schadenfreude über das Ende der Ampel aus, andererseits werde mit „Lieber Klaus“ offenbar hoffnungsvoll an den künftigen Senatspräsidenten appelliert. cis

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