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Algerisches Militär tötet 300 Islamisten

■ Größter Einsatz seit drei Jahren

Algier (AFP/dpa) – Bei seinem größten Einsatz seit drei Jahren hat das algerische Militär Presseberichten zufolge in der vergangenen Woche mindestens 300 mutmaßliche Islamisten getötet.

Die algerische Zeitung Al- Watan berichtete gestern unter Berufung auf „glaubhafte“ Informationen aus Armeekreisen, eine Eliteeinheit der Armee habe mit Unterstützung der Luftwaffe im Verlauf der vergangenen Woche einen Großeinsatz in der 150 Kilometer westlich von Algier gelegenen Region Ain Defla geführt.

Nach Angaben der Zeitung Al- Watan hatte die algerische Armee am Montag vergangener Woche einen Konvoi von etwa 400 bewaffneten Islamisten auf etwa 30 Lastwagen aus einem Hinterhalt angegriffen. Heftige Kämpfe hätten daraufhin bis Samstag angedauert. Dem Bericht zufolge waren die Männer in dem Konvoi überwiegend Angehörige der Bewaffneten Islamischen Gruppe (GIA), doch seien auch Ausländer darunter gewesen, die im „Akzent eines Nachbarlandes“ gesprochen hätten. Die Tageszeitung Al-Hayat berichtete in ihrer gestrigen Ausgabe, algerisches Militär habe in einem Brunnen südlich von Algier „eine große Zahl Leichen“ gefunden. Angaben über die genaue Zahl der Toten wurden nicht gemacht. Das Militär habe radikale Islamisten für die Todesfälle verantwortlich gemacht.

Ein Mitbegründer der algerischen Islamischen Heilsfront (FIS), Ahmad Merani, hat unterdessen zur Beendigung des Terrors aufgerufen. „Algerien erlebt täglich blutige Dramen. Deshalb muß eine Lösung gefunden werden“, sagte Merani, der sich vor vier Jahren offiziell aus der Politik zurückgezogen hatte, in einem am Samstag in der algerischen Zeitung L'Opinion veröffentlichten Interview. Mehr als 90 Prozent des Vorstands und der führenden Mitglieder der Partei seien bereit, dazu beizutragen. Den im Ausland lebenden FIS-Führern sprach Merani das Recht ab, im Namen der Partei zu sprechen.

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