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Eva Haule

Das frühere Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF), Eva Haule, wurde im August 1986 in Rüsselsheim in einem Eiscafé festgenommen. 1988 verurteilte das Oberlandesgericht Stuttgart sie zu 15 Jahren Haft wegen eines fehlgeschlagenen Bombenanschlags auf die Nato-Schule in Oberammergau (1984).

Nach harten ideologischen Auseinandersetzungen über die Zukunft der RAF gehörte sie im Herbst 1993 zu den Gefangenen um Brigitte Mohnhaupt, Christian Klar und Helmut Pohl, die sich politisch von der noch im Untergrund lebenden Gruppe trennten.

Im April 1994 verurteilte das Oberlandesgericht Frankfurt sie in einem zweiten Verfahren zu einer lebenslangen Haftstrafe. Sie soll im August 1985 an der Ermordung des amerikanischen Soldaten Edward Pimental und dem nachfolgenden Anschlag auf die US-Air-Base in Frankfurt beteiligt gewesen sein. Grundlage für das Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, waren ebenfalls von ihr verfaßte Kassiber, in denen sie sich nach Ansicht des Gerichts selbst belastete. Allerdings sah sogar die Terrorismus-Abteilung des Bundeskriminalamts in einer Analyse „keinen Beleg“ für ihre Tatbeteiligung.

Wegen der von den Frankfurter Richtern im Urteil festgestellten „besonders schweren Schuld“ hat die heute 40jährige keine Aussicht, nach 15 Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden.

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