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Grüner Glücksfall

Nachdem sie gerade im Medienland Nordrhein-Westfalen mit der SPD um einen Koalitionsvertrag feilschen mußten, haben sich die Grünen entschlossen, ein medienpolitisches Programm auf Bundesebene auszuarbeiten. Erster Schritt: Eine „Fachkommission Medienpolitik“ soll mit Hilfe externer Experten die bisherige Politik der Landesverbände „koppeln“, wie Vorstandssprecherin Krista Sager der Funk-Korrespondenz sagte. Bislang klafft zwischen eher fundamentalistischen Vorstellungen („Privatfernsehen, igitt“) und Realopragmatismus, wie er sich in der NRW-Koalitionsvereinbarung spiegelt, eine tiefe Lücke. Überbrücken sollen sie jetzt Experten. Zugesagt haben ihre beratende Stimme bereits NDR-Intendant Jobst Plog, der Hamburger Medienunternehmer Frank Otto sowie die Professoren Hans-Joachim Kleinsteuber und Herbert Kubicek. Im Herbst soll sich die 20köpfige Kommission zum ersten Mal treffen. NDR-Intendant Plog sagte der Funk-Korrespondenz, die Grünen stellten „einen Glücksfall für die Medienpolitik“ dar, weil sie – anders als die übrigen Parteien – „inhaltlich an den Auswirkungen“ der Medien „auf Gesellschaft und Demokratie insgesamt“ interessiert seien „und nicht so sehr an einer Standortpolitik“.

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