Papa Nölle hilft: Keine Monsterbehörde
■ SKP kriegt Haue von Scherf
Henning Scherf ist die Hand ausgerutscht. Der Bürgermeister, der seine meterlangen Arme normalerweise um jeden schlingt, der nicht schnell genug flüchtet, verpaßt der Senatskommission für das Personalwesen (SKP) eine Ohrfeige nach der anderen. „Bürokraten, die alles besser wissen“, warf er den Beamten jüngst auf der Personalräte-Versammlung vor. „Weg mit dem Monster“, hatte Scherf schon als SPD-Spitzenkandidat so laut geschrien, daß die SKPler zusammenzuckten.
Jetzt reicht's, findet Finanzsenator Ulrich Nölle (CDU). Nach Scherfs jüngster Kritik hat Nölle den Beamten einen Brief geschrieben: Er habe „die SKP als fachlich kompetente und leistungsfähige Behörde kennengelernt“. „Meine Einschätzung über die Notwendigkeit der SKP, deren Erhalt ich bei den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt habe, hat sich in vollem Umfang bestätigt“, schreibt Papa-Nölle. Laut Koalitionsvertrag muß sich die SKP allerdings einer „aufgabenkritischen Organisationsuntersuchung“ unterziehen, und zwar, um„personalwirtschaftliche Bereiche“ auszugliedern. „Das heißt, mit dem Ziel der Auflösung“, kommentierte Scherf die Vertragsklausel seinerzeit. Auch die CDU hatte sich zuletzt für die Auflösung der SKP ausgesprochen. Das will Nölle, jetzt wo er oberster Dienstherr der SKP ist, natürlich nicht. „In Kürze“ wird er die „Äußerung Scherfs („Monsterbehörde“) zurückweisen. Jawoll, jetzt gibt's Schimpfe von Papi. kes
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