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Gefahrenzone

■ betr.: „Alles Gute kommt von oben“, taz v. 30. 8. 95

Der Sabena-Chef Liscutin zittert um seine marode Firma und um seinen Job. Das ist legitim. Alle, die ihren Job verloren haben, weil ihre Produkte nicht nur im Ausland billiger hergestellt, sondern auch zu Billigstpreisen eingeflogen werden, haben mal um ihren Arbeitsplatz gekämpft. Aber Herr L. sollte die Erhaltung eines gefährlichen Anachronismus nicht mit der Diffamierung der in der sogenannten Gefahrenzone Lebenden zu erreichen versuchen.

Er selbst verbringt den größten Teil des Tages (Workaholic) an einem schallgeschützten Arbeitsplatz, er läßt weder Frau noch Kinder in seiner Neuköllner Dachgeschoßwohnung mit Kanzelkontrollblick zurück, wenn er zur Arbeit eilt, er kann zum Billig- bzw. Nulltarif an ein ruhiges, sonniges Fleckchen jetten, und wenn es ihm doch mal zu laut in seiner Wohnung werden sollte, dann setzt er sich an eine regionale Orgel (nachzulesen in der Hommage von R. During über B. Liscutin).

Außer einem Start-und-Lande- Platz mitten in der Stadt scheint B.L. nichts Attraktives an Berlin zu finden. D. Hapel müßte sich eigentlich fragen: Darf man auf den Champs-Élysées oder im Hydepark etwa starten und landen?

Aber Rollheimer und Fluggäste gehören in Hapels Augen nicht derselben Kaste an. Wenn er stellvertretend für seinen Verkehrschef steht, dann hat Liscutin keine Diffamierungen nötig. Anne Schmidt

BI Flughafen Tempelhof

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