: Ein Tag Haft für Mehmet Öcalan
■ Bruder des PKK-Chefs wegen „Fluchtversuchs“ verhaftet
Ankara (dpa) – Einen Tag nach seiner Festnahme ist Mehmet Öcalan, ein Bruder des Führers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, gestern wieder freigelassen worden. Dies verfügte das Staatssicherheitsgericht in der westtürkischen Provinzhauptstadt Izmir. Mehmet Öcalan wollte nach offiziellen Angaben mit gefälschtem Paß zusammen mit seinen fünf Töchtern und seinem Sohn, im Alter von vier bis vierzehn Jahren, auf eine griechische Ägäis-Insel fliehen. Zwei weitere mit ihm festgenommene mutmaßliche PKK- Mitglieder, die die Flucht mit ihrem Boot organisiert haben sollen, wurden nicht freigelassen.
Mehmet Öcalan sagte, er habe gesundheitliche Probleme gehabt. Deshalb habe er sich ins Ausland begeben wollen. „Vor zehn bis fünfzehn Tagen kam ein Mann zu mir und versprach mir, einen Paß zu besorgen und mich ins Ausland zu bringen. Da es mir nicht möglich war, legal auszureisen, bin ich auf das Angebot eingegangen.“
In kurdischen Kreisen wurden die Angaben Mehmet Öcalans bestätigt, daß er mit der PKK und Abdullah Öcalan nicht in Verbindung stehe und auch den Kampf der PKK gegen die Türkei nicht unterstütze.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen