piwik no script img

Unterm Strich

Es wird auch über ernsthafte Probleme in Frankfurt gesprochen: So gibt es nach Erkenntnissen des deutschen PEN-Zentrums weltweit etwa 900 verfolgte AutorInnen. Damit ist die Zahl der betroffenen SchriftstellerInnen, JournalistInnen und VerlegerInnen in den letzten Jahren erheblich gestiegen, wie ein PEN-Sprecher am Donnerstag auf der Buchmesse berichtete. Auch die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ hatte die hohe Zahl von getöteten und verfolgten SchriftstellerInnen beklagt. So wurden im ersten Halbjahr 1995 mindestens 34 Autoren getötet, 71 seien spurlos verschwunden.

Der Starfotograf Helmut Newton hat einen Plagiatsprozeß gegen den russischen Maler George Pusenkoff verloren. Das Hanseatische Oberlandesgericht hob am Donnerstag in Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Künstler auf, die Newton erwirkt hatte. Der Fotograf hatte dem Russen vorgeworfen, in dem Gemälde „Power of Blue“ die Newton- Aktfotografie „Miss Livingstone I“ kopiert zu haben. Newton hatte zunächst vor dem Landgericht Hamburg durchgesetzt, daß das Gemälde verhüllt werden mußte.

Microsoft kauft Kunst auf. Nachdem der Softwarekonzern bereits seit 1994 Londons National Gallery als Sammlung für ein elektronisches Museum nutzt, hat Bill Gates jetzt mit dem Bettmann-Archiv die größte Fotosammlung der Welt erworben. Das Archiv, das seit den dreißiger Jahren von dem in die USA ausgewanderten Deutschen Otto Bettmann aufgebaut wurde, umfaßt rund 16 Millionen historische und künstlerische Bilder. Grund für diesen gewaltigen Coup: Gates will sein Multimedia- Angebot mit dem neuen Bestand erheblich ausbauen. Unter den Fotos sind Bilder wie das von Albert Einstein mit herausgestreckter Zunge. Sie werden demnächst von der Firma Corbis on-line angeboten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen