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Ein alter Hut -betr.: "GEW und ÖTV von Scherf verhöhnt", taz vom 28.10.95

Betr. „GEW und ÖTV von Scherf ,verhöhnt', taz vom 28.10.

Erkläre mir mal jemand, wo das Problem bei der Diskussion um die Anhebung um zwei Stunden Unterrichtsverpflichtung für Lehrer liegt.

Da wird doch ein Rummel um in vorauseilendem Gehorsam von Schulleitung und Lehrern schon längst umgesetztes Verfahren gemacht. Also alles nur ein alter Hut. Zwei Stunden mehr – das wird bereits seit zwei Jahren mit Erfolg per Mehrheitsbeschluß der Gesamtkonferenz am Schulzentrum an der Butjadinger Straße praktiziert. Damals von klugen Verfechtern verkauft als Maßnahme, um stringente Regelungen zu vermeiden. Hier ist mit politischem Weitblick erfolgreich der Beweis erbracht worden, daß schlappe zwei Unterrichtsstunden mehr vom unterrichtenden Personal problemlos zu verkraften sind. Einer muß immer den Anfang machen. Und darüber freuen sich Herr Nölle und alle, die sparen müssen – logisch und vorhersehbar.

Was soll also jetzt das Gezeter an der Front. Wir müssen alle zusammenrücken – und bei 12 Wochen bezahltem Urlaub sind doch wohl 29 Stunden Unterricht in der Woche nicht zuviel – selbst wenn das durch eine kleine Kürzung des Gehalts ausgeglichen wird. Und der Nachmittag bleibt für die freie Gestaltung.

Denn schließlich gibt es kaum eine Aufgabe, die so erfreuend und bereichernd wirkt, wie die des Lehrers und der Lehrerin und das ist schon Lohn genug.

Anneli Zimmermann

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