: Rettung für Vulkan-Werften im Osten OstenOst-Werften
■ „Spiegel“: Mecklenburg will sich von Bremer Krise abnabeln
Die Schweriner Landesregierung wird nach einem Bericht des „Spiegel“ möglicherweise eine Auffang-Holding für die Vulkan-Schiffbaubetriebe in Wismar, Stralsund und Rostock gründen. Die „Hanse-Holding kommt automatisch, wenn der Vulkan-West zusammenbricht“, zitiert das Magazin einen Ministerialbeamten.
Nach Auffassung von Wirtschaftsstaatssekretär Otto Ebnet (SPD) besteht keine Konkursgefahr beim Bremer Vulkan Verbund. „An Spekulationen beteiligen wir uns nicht“, sagte Ebnet am Sonntag in Schwerin. Offenbar tobe in Bremen beim Vulkan zur Zeit ein Machtkampf um die Konzernführung. Den Bericht des „Spiegel“ bestätigte Ebnet nicht, wollte ihn jedoch auch nicht dementieren.
Vulkan-Vorstandschef Friedrich Hennemann hatte seinem Konzern am Freitag abend in Bremerhaven eine sehr gute Perspektive bescheinigt. Die Zukunft des Schiffbaus liege in der vom Vulkan Verbund bereits praktizierten „Kombination und Steigerung von Produkt- und Produktions-Wissen“. „Das macht uns als Verbund unschlagbar“, betonte er. In Mecklenburg-Vorpommern entstünden die „modernsten Werften der Welt“. Die Verbindung mit modernster Produkttechnologie in Bremen und Bremerhaven sichere die Konkurrenzfähigkeit im weltweiten Wettbewerb. dpa
Hennemann.
Der Vulkan Verbund macht seit einigen Wochen aufgrund seiner Liquiditätsschwierigkeiten Schlagzeilen. Das Unternehmen hatte einen Kredit in Höhe von 300 Millionen DM aufgenommen. Hennemann hatte im September seinen Rücktritt angekündigt, um dem Vulkan einen Neuanfang zu ermöglichen. Die Suche nach einem Nachfolger ist bisher offenbar ohne Erfolg geblieben. Hennemann will bis dahin im Amt bleiben. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Vulkan einer der größten privaten Arbeitgeber mit rund 6 000 Beschäftigten. Zu ihm gehören unter anderem die MTW-Schiffswerft Wismar und die Volkswerft Stralsund. dpa
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