Vorkaufsrecht für Berliner Ensemble

■ Kulturverwaltung ist skeptisch gegenüber Hochhuth

Der Streit um das Berliner Ensemble geht in eine neue Runde: Rolf Hochhuth hat am Donnerstag abend in der 3sat-Sendung „Kulturzeit“ behauptet, er sei seinem Ziel, dem Kauf des einstigen Brecht-Theaters, schon sehr nahe gekommen. Seine von ihm gegründete Ilse-Holzapfel-Stiftung habe „das Theater schon zu großen Teilen erworben“, so der Dramatiker. Am 13. Dezember werde er zum erstenmal mit Kultursenator Roloff-Momin darüber sprechen.

Ingolf Kern, Pressesprecher des Kultursenators, bestätigte zwar den Gesprächstermin, sagte jedoch: „Am 13. Dezember erwarten wir von Herrn Hochhuth deutliche Belege dafür, daß seine Ansprüche berechtigt sind.“ Diese Nachweise habe Hochhuth bisher nicht erbringen können.

Zur Zeit lasse der Kultursenator prüfen, ob die Ilse-Holzapfel- Stiftung als „unbedenklich“ eingestuft werden könne. „Es geht dabei auch um die Frage: Hat die Stiftung überhaupt genügend Kapital für den Kauf eines Theaters?“, sagte Kern. Zudem habe das Land immer noch ein Vorkaufsrecht auf das Haus am Schiffbauerdamm: „Wenn Hochhuth das Berliner Ensemble kaufen will, hat das Land Berlin ein Vorkaufsrecht – das wir auch wahrnehmen werden“, so der Pressesprecher. Der Kultursenator habe im übrigen nicht vor, Rolf Hochhuth in irgendeiner Weise in das Leitungsteam des BE zu integrieren. Margot Weber