: Künstler werden Genossen
■ Künstlerkolonie wehrt sich weiter
Die Auseinandersetzungen um den Verkauf der Wilmersdorfer Künstlerkolonie gehen weiter. Auf einer Mieterversammlung am Sonntag abend bekräftigten die Mieter ihren Wunsch, die Wohnungen selbst kaufen zu wollen, und beschlossen die Gründung einer Genossenschaft. Außerdem forderten die Mieter, „den Vollzug des Kaufvertrags auszusetzen, bis über die Möglichkeiten von Übernahmemodellen durch die Mieter Klarheit geschaffen worden ist“.
Die Mieter der Kolonie am Breitenbachplatz wehren sich gegen den Verkauf der 696 Wohnungen durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gehag an die Immobilien AG der Bochumer Veba zum 31. Dezember. Die Entscheidung zur Privatisierung war Ende November erfolgt, ohne daß – wie in einem Senatsbeschluß zur Wohnungsprivatisierung zur Auflage gemacht – die Wohnungen zuvor den Mietern zum Verkauf angeboten wurden. Die SPD-Fraktion hatte daraufhin Bausenator Nagel, der dem Verkauf an die Veba vorab zugestimmt hatte, gerügt.
Unterdessen trat die Veba Gerüchten entgegen, sie wolle die Künstlerkolonie nach drei Jahren weiterveräußern. Die Veba hatte zuvor bereits zugesichert, daß die Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger (GDBA) auch weiterhin das Belegungsrecht für frei werdende Künstlerwohnungen behalte. wera
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