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Kuschelkonkurrenz für Teddybären

■ Pflegeleichte Tierliebe: Killerwal, Delphin und Scholle aus Webpelz und Wolle

Der gute alte Teddybär bekommt Konkurrenz vom Meeresgrund. „Vor allem die Scholle ist bei den Kunden sehr gefragt“, sagt Bertram Körber. In seiner Stofftierwerkstatt in Plön hat natürlich auch der Teddy seinen Platz, daneben aber finden sich auch Delphine, Killerwale, Plattfische und Schlangen. „Ich bin immer auf der Suche nach etwas Neuem“, sagt der 41jährige Körber. Die Meerestiere zum Kuscheln kommen an, nicht nur zwischen Nord- und Ostsee. 1983 machte Körber nach bestandenem Jura-Examen sein Hobby zum Beruf. „Damals waren meine Eltern nicht sehr glücklich.“ Inzwischen betreibt er zusammen mit seiner Frau Carol in Hamburg, Kiel, Lübeck und Plön vier Spezialgeschäfte, die er nicht ohne Grund „Stofftiergärten“ nennt.

40 Prozent des Angebots stammen aus der eigenen Werkstatt, der Rest wird dazugekauft. Dabei achtet der „Tierhändler“ auf Qualität. Jüngste Berichte, wonach Stofftiere wegen chemischer Belastungen gefährlich seien, will Körber so pauschal nicht gelten lassen. Er schränkt aber ein: „In Fernost wird die Produktion nicht so kontrolliert wie in Deutschland.“ Den Verbrauchern empfiehlt er, im Laden immer nach der Herkunft eines Stofftiers zu fragen. „Wenn der Verkäufer das nicht weiß, sollte man die Finger davon lassen.“

In seiner eigenen Werkstatt verarbeitet Körber nur Webpelz, Schaf- und Baumwolle sowie Wolle vom Fell der Mohair-Ziege. Von Hand schneiden seine sechs Mitarbeiter die Stoffteile zu, nähen sie zusammen und setzen die Augen ein. Per Druckluft werden die Tiere mit Polyesterkügelchen „gestopft“, dann endgültig zusammengenäht und schließlich beim Frisör zurechtgemacht, so daß jedes Tier sein eigenes Gesicht bekommt. lno

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