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Täter und Opfer

■ Eine Ausstellung in Oldenburg zeichnet den Weg des Vernichtungslagers Auschwitz zur Gedenkstätte nach

„Falsch“ war es, beim „Ausladen eines Häftlingstransports“ den Viehwaggons den Rücken zuzukehren und herumzuschwatzen. „Richtig“ dagegen das Umstellen der Ankommenden mit Gewehr im Anschlag. Die Lithographieserie „Falsch – Richtig“ eines unbekannten Häftlings, die dem SS-Personal von Auschwitz als Schulungsmaterial diente, gehört zu der Ausstellung „Bilder von Auschwitz 1945 – 1995“, die bis zum 28. Januar im staatlichen Museum für Naturkunde und Vorgeschichte in Oldenburg gezeigt wird.

Die von dem Oldenburger Kunsthistoriker Detlef Hoffmann konzipierte Ausstellung ist ein Ergebnis eines umfangreichen internationalen Forschungsprojektes mit 130 Wissenschaftlern der Universitäten Oxford, Krakau und Oldenburg. Drei Jahre lang haben sie fach- und länderübergreifend über den gesellschaftlichen und sozialen Wandel in Europa in der Zeit nach dem industriell durchgeführten Massenmord geforscht, für den Auschwitz als Synonym steht.

Die Ausstellung, in der nur die Bilder sprechen, vernetzt den Blick der Täter, die ihr Tun penibel dokumentierten, mit dem Blick der Opfer, die heimlich die wenigen erhaltenen Skizzenbücher anfertigten oder nach der Befreiung gemalte Erinnerungen festhielten. Die Verwandlung des Vernichtungslagers in ein Museum und eine Gedenkstätte für Menschen aus aller Welt wird durch die Gegenüberstellung von Photos anschaulich gemacht. Dabei wird auch das Spannungsfeld zwischen polnischem Gedenken und jüdischem Martyrium durch die Reihungen der Bilder spürbar. Ein großes Kreuz auf der Gaskammer von Birkenau zwingt zum Nachdenken über die Inszenierungen der Symbole und Bilder, die über fünf Jahrzehnte maßgeblich waren für die individuellen Vorstellungen und Vereinnahmungen von Auschwitz-Birkenau.

Die Exponate stammen fast ausschließlich aus dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Zum Ausstellungsprojekt ist ein dreisprachiges Buch erschienen. Karin Güthlein, dpa

Staatl. Museum für. Naturkunde und Vorgeschichte, Damm 40-44, Oldenburg Di- Do 9-17 Uhr, Fr. 9-15 Uhr, Sa. und So. 10-17 Uhr.

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