: Wecker nicht mehr still
Ist Kokstantin Wecker weiter auf Droge, obwohl er keine Drogen mehr nimmt? Einem Interview mit der Illustrierten Stern zufolge, füllte der Liedermacher seine knapp vierzehntägige Untersuchungshaft mit 48-Stunden- Schichten. So will er lange über „die wirklichen Motive“ seines Kokain-Konsums nachgedacht haben. Sein Resümee: mit Hilfe der Droge habe er versucht, sich „eine Jugendlichkeit zu bewahren, von der ich nicht Abschied nehmen konnte“, so der 48jährige.
Neben der Lebensbilanz widmete sich Konstantin „carpe diem“ Wecker seiner Arbeit: Voller Energie und Tatendrang, schrieb er flink seine „seit langem geplante“ Gedichtsammlung „Aus der Stille geboren“ sowie ein neues Lied mit dem Titel „Zuneigung“. Dies sei allen Anhängern seiner Musik gewidmet sowie all jenen, die zu ihm gehalten haben. „Getrennt von den Tönen/ von den Feinden verlacht/ und dennoch von Eurer Liebe bewacht/ hab' ich mich im Kerker geschunden“, heißt es da über seine Gefangenschaft in der Münchner Bastille. Mit Denken und Schreiben war das Pensum jedoch noch lange nicht erledigt. Jeden Tag, erzählt Wecker, habe er bis zu 150 Briefe (Briefchen?) bekommen. Auch die niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn sowie die ehemaligen SPD-Vorsitzenden Björn Engholm und Rudolf Scharping hätten ihm geschrieben „oder mich angerufen“ – ganz sicher weiß er das nicht mehr.
Demnächst will Wecker, der noch vor kurzem erst seine Nase und dann seine „Gräfin“ puderte, solide werden. Er beabsichtige seine Freundin zu heiraten; das Kokain habe ihn „dauergeil“ gemacht. Hält die bislang konsumierte Menge also noch vor? Daß Wecker sein Aufputschmittel nicht mit dem Löffel, sondern mit der Schaufel eingenommen haben muß, steht auf jeden Fall fest: „Es gab Tage, da waren 100 Gramm weg wie nichts.“ C & A
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