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Dresdner im Visier

■ Filialchefs und ein Unternehmer wegen Tips zur Steuerflucht verhaftet

Koblenz/Frankfurt (dpa) – Wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Steuerflucht sind erstmals leitende Mitarbeiter der Dresdner Bank verhaftet worden. Einen Monat nach Durchsuchung der Bankfiliale in Koblenz wurden deren Chef sowie der Leiter der dortigen Auslandsabteilung wegen Verdunklungs- und Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen. Die Bankmanager sollen einem ebenfalls verhafteten Unternehmer aus Ransbach-Baumbach im Westerwald geholfen haben, dubiose Gelder nach Luxemburg zu transferieren – laut dpa-Informationen hinterzog er so 2,5 Millionen Mark Steuern.

Mit den Koblenzer Verhaftungen erscheint die bisherige Position des zweitgrößten Geldhauses in der Luxemburg-Affäre in einem anderen Licht. Die Anfang 1994 von Düsseldorfer Staatsanwälten und Steuerfahndern angestoßenen Ermittlungen haben bislang zu Durchsuchungen in Dutzenden von Dresdner-Filialen geführt. Neben der Dresdner Bank gerieten auch die Commerzbank und der deutsche Ableger der US- Investmentbank Merrill Lynch ins Visier der Ermittler.

Noch Ende Oktober 1995 hatte sich die Dresdner Bank gefreut, die Staatsanwaltschaft Düsseldorf habe „zugeben müssen, daß es nach nunmehr bald zweijähriger Ermittlungsdauer offensichtlich in keinem einzigen Fall konkrete Anhaltspunkte für eine Beihilfe von Bankmitarbeitern zur Steuerhinterziehung gibt“. Der Fall in Koblenz sei mit den übrigen Ermittlungsverfahren nicht vergleichbar, heißt es nun in der Frankfurter Zentrale.

„Als Dresdner Bank würde ich das nicht ruhigen Gewissens sagen“, war dazu aus Justizkreisen zu hören. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft liegen bundesweit Verdachtsmomente gegen rund 8.000 Luxemburg-Flüchtlinge der Dresdner Bank vor.

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